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Darum werden die Olympischen Spiele 2018 trotzdem ein Erfolg


Winterspiele 2018
Deshalb ist Olympia stärker als Doping und Gigantismus

MeinungEin Kommentar von Tobias Ruf aus Pyeongchang

Aktualisiert am 08.02.2018Lesedauer: 2 Min.
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Das Athletendorf in Pyeongchang: 3000 Sportler kämpfen bei den Spielen um Medaillen und ihren Lebenstraum.Vergrößern des Bildes
Das Athletendorf in Pyeongchang: 3000 Sportler kämpfen bei den Spielen um Medaillen und ihren Lebenstraum. (Quelle: Petter Arvidson/Bildbyran/imago-images-bilder)

Die Olympische Bewegung ist stärker als Doping, Gigantismus und Kriegsgefahr. Und wird die im Vorfeld viel kritisierten Olympischen Spiele in Pyeongchang zu einer Erfolgsgeschichte machen.

"Ziel der Olympischen Bewegung ist es, zum Aufbau einer friedlichen und besseren Welt beizutragen und junge Menschen im Geiste von Freundschaft, Solidarität und Fair Play ohne jegliche Diskriminierung zu erziehen", heißt es im Leitbild des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Vor den Spielen in Südkorea sind Zweifel an diesen Worten durchaus berechtigt. Zu viele Nebengeräusche haben den eigentlichen Sinn von Olympia beeinträchtigt.

  • Doping: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat Russland von den Spielen ausgeschlossen. Der Vorwurf: Systematisches Doping vor und während der Winterspiele in Sotschi 2014. Sowieso: Das IOC schlitterte von einem Skandal in den nächsten.
  • Gigantismus: Für die olympische Abfahrtsstrecke in Jeongseon mussten Zehntausende Bäume weichen, manche 500 Jahre alt. Laut Umweltaktivisten ein "Kettensägenmassaker".
  • Kriegsgefahr: "Es ist Wahnsinn. Auf Biegen und Brechen werde ich mir das nicht antun", sagte der dreifache Rodel-Olympiasieger Felix Loch im Oktober über die angespannte politische Lage auf der koreanischen Halbinsel. Pyeongchang liegt im Nordosten Südkoreas, gut 80 km von Nordkorea entfernt. Dort übt sich Machthaber Kim Jong-un regelmäßig in militärischem Säbelrasseln. Keine guten Vorzeichen für die Spiele also.

Und doch ist gerade die innerkoreanische Entwicklung ein starkes Zeichen für Olympia 2018 und Teil dessen, was die olympische Bewegung ausmacht.

Der Norden und der Süden haben sich im unmittelbaren Vorfeld der Spiele angenähert. Korea wird unter gemeinsamer Flagge zur Eröffnungsfeier einlaufen, das Eishockey-Team der Damen stellt sogar eine gemeinsame Mannschaft.

"Wir gehören zusammen und ich bin glücklich, dass wir das endlich einmal zeigen können", sagte mir ein Anwohner auf die Frage, was die Spiele für Korea bedeuten. Im Sinne der olympischen Bewegung spricht er nicht nur für Korea.

Junge Menschen aus aller Welt haben sich in Pyeongchang versammelt, um im Wettstreit gegeneinander anzutreten. Friedlich, solidarisch und fair.

Ihnen gehören in den kommenden 17 Tagen unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung. Für sie ist es der große Lebenstraum, dem alles andere untergeordnet wird.

Die angesprochenen Probleme dürfen wir natürlich an dieser Stelle weder ignorieren noch vergessen. Im Gegenteil: Um die Olympische Bewegung zukunftsfähig zu machen, müssen genau diese Themen konsequent aufgearbeitet werden. Hier ist das IOC gefordert, hier ist die Politik gefordert.

Das aber ist nicht Aufgabe der Sportler und Menschen, die Olympia leben.

Herkunft, Religion oder Politik spielen hier in Pyeongchang keine Rolle. Die Südkoreaner sind freundliche und offenherzige Gastgeber, die ihr Bestmögliches tun, um den Aufenthalt für ihre Gäste so angenehm wie möglich zu gestalten. Diese zahlen es mit Offenheit, Dankbarkeit und Gemeinschaftsgefühl zurück.

"Freundschaft, Solidarität und Fair Play" sind in Pyeongchang angekommen. Die olympische Bewegung ist angekommen.

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