Diskussion um erneute Verschiebung Umfrage: Großteil der Japaner gegen Olympia-Austragung
Es soll das sportliche Highlight des Jahres werden: die Olympischen Spiele in Tokio. Wegen der Corona-Pandemie im letzten Jahr abgesagt, sollen sie Ende Juli eigentlich losgehen. Doch in Japan mehren sich die Gegenstimmen.
Die Diskussionen um die Olympischen Spiele und eine erneute Absage gehen weiter. Olympia 2020 in Tokio wurde im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie verschoben, am 23. Juli soll es nun endlich losgehen (bis 8. August). Doch in Japan finden es nicht alle gut, dass Olympia wirklich stattfinden soll.
Mehr als 80 Prozent der Japaner sind inzwischen gegen eine Austragung in diesem Sommer. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage weniger als zehn Wochen vor dem Start der Spiele. Derzeit kämpft Japan mit einer vierten Infektionswelle, am Freitag hatte die Regierung den Ausnahmezustand verlängert.
Bevölkerung ist negativ gestimmt
Die Umfrage der Tageszeitung Asahi Shimbun ergab, dass 43 Prozent der Befragten für eine Absage der Spiele in diesem Jahr sind, 40 Prozent befürworten eine erneute Verschiebung. Im vorigen Monat lagen die Werte noch bei 35 bzw. 34 Prozent. Nur 14 Prozent der 1.527 Befragten befürworten die geplante Austragung.
Regierungssprecher Katsunobu Kato versicherte derweil, dass die Regierung "Anstrengungen unternehmen" werde, damit die japanische Bevölkerung verstehe, "dass die Spiele in einer sicheren Art und Weise stattfinden" werden. "Wir müssen mehr Erklärungen zu den Details der konkreten (Corona-)Maßnahmen geben", sagte er.
Seit Monaten zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Bevölkerung im Gastgeberland den Spielen gegenüber negativ gestimmt ist. Eine weitere Umfrage von Kyodo News am Sonntag ergab, dass 59,7 Prozent für eine Absage sind, allerdings stand eine erneute Verschiebung nicht zur Auswahl.
Japans Regierung unter Druck
Die Organisatoren wollen mit strengen Maßnahmen wie regelmäßigen Tests und einem Verbot ausländischer Fans sichere Spiele garantieren. Der Anstieg der Corona-Infektionen im Land setzt das Gesundheitssystem aktuell massiv unter Druck, Mediziner warnen wiederholt vor Engpässen und Burnout der Fachkräfte.
Zwar war Japan mit bislang 11.500 Corona-Toten nicht so stark betroffen wie andere Länder, doch durch die vergleichsweise langsam anlaufende Impfkampagne gerät die Regierung immer mehr unter Druck.
- Mit der Nachrichtenagentur sid