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Olympia 2021: Wirbel um "Hau drauf"-Aussage von Trainerin von Annika Schleu


Beim Modernen Fünfkampf
Im Video: Wirbel um "Hau drauf"-Aussage von Trainerin

  • Hanna Klein
Von Hanna Klein, Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 06.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Annika Schleu auf "Saint Boy": Das Pferd wollte nicht so wie die deutsche Fünfkämpferin.Vergrößern des Bildes
Annika Schleu auf "Saint Boy": Das Pferd wollte nicht so wie die deutsche Fünfkämpferin. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Der Moderne Fünfkampf erregte am Freitag viel Aufmerksamkeit. Denn beim Springreiten gab es einige Probleme zwischen den Reiterinnen und den Pferden. Auch die Aussage der deutschen Trainerin löste Kritik aus.

Annika Schleu ging als Führende in den vorletzten Wettbewerb im Modernen Fünfkampf. Doch beim Springreiten hatte sie Schwierigkeiten mit dem Pferd "Saint Boy", was ihr zugeteilt war. Das Tier blockierte und führte nicht die Wünsche der Deutschen aus. Schleu brach sichtlich verzweifelt in Tränen aus. Trainerin Kim Raisner wollte von der Seite helfen, wählte dabei aber Worte, die bei einigen Zuschauern für Unmut sorgten: "Rede mit ihm. Komm, hau mal richtig drauf. Hau richtig drauf."

Schleu folgte der Anweisung (zu sehen oben im Video oder hier ab 00:26) und löste damit schnell Kritik aus – sowohl aus dem Internet als auch aus dem Reitsport. Ihre Augen waren noch lange nach dem abschließenden Laser-Run gerötet und feucht. Auch die vielen tröstenden Umarmungen der Rivalinnen halfen kaum - schließlich hatten Schleu auch wütende Kommentare aus der Heimat erreicht. "Es ist tragisch", sagte die grenzenlos enttäuschte Schleu: "Ich werde wohl eine Weile brauchen, um darüber hinwegzukommen."

Auch die mehrfache Olympiasiegerin in der Dressur, Isabell Werth, äußerte Kritik an der Aktion: "Fünfkampf hat nichts mit Reiten zu tun", sagte sie der Nachrichtenagentur SID: "Die Pferde sind ein Transportmittel, zu denen die Athleten keinerlei Bezug haben. Denen kann man genauso gut ein Fahrrad oder einen Roller geben."

Schleu war nach dem Wettbewerb um Klarstellung bemüht. Eigentlich würden die deutschen Fünfkämpfer "als sehr einfühlsame Reiter" gelten. "Es bricht uns das Herz, dass wir es nicht zeigen können", sagte Schleu: "Ich denke, die Leute können es einfach nicht richtig einschätzen." Auch da zeigte sich Isabell Werth ganz anderer Meinung: "Es gibt im Fünfkampf keinerlei Miteinander zwischen Reiter und Pferd."

Update: Am Nachmittag (deutscher Zeit) äußerte sich der DOSB zu den Vorfällen: "Der heutige Wettbewerb im Reiten des Modernen Fünfkampfs war teilweise von Szenen geprägt, die dem Ansehen der Sportart schaden. Zahlreiche erkennbare Überforderungen von Pferd-Reiter-Kombinationen sollten für den internationalen Verband dringend Anlass dafür sein, das Regelwerk zu ändern. Es muss so umgestaltet werden, dass es Pferd und Reiter schützt. Das Wohl der Tiere und faire Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten müssen im Mittelpunkt stehen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Nachrichtenagentur SID
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