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Olympia 2021: "Keine Quälerei" – Deutsche Trainerin Raisner über Pferde-Eklat


Schwere Vorwürfe bei Olympia
"Keine Quälerei" – Deutsche Trainerin über Pferde-Eklat

Von sid, dd

Aktualisiert am 07.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Völlig aufgelöst: Annika Schleu nach ihrer Disqualifikation.Vergrößern des BildesVöllig aufgelöst: Annika Schleu nach ihrer Disqualifikation. (Quelle: Marijan Murat/dpa)
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Kim Raisner äußert sich zum Vorfall beim Auftritt von Annika Schleu – und bestreitet die Vorwürfe mit deutlichen Worten. Zuvor gab es schwere Anschuldigungen gegen die Bundestrainerin.

Kim Raisner, Bundestrainerin der Modernen Fünfkämpferinnen, hat sich nach dem Olympia-Wettkampf gegen den Vorwurf der Tierquälerei zur Wehr gesetzt. "Ich hab gesagt, hau drauf. Aber sie hat das Pferd nicht gequält, in keinster Weise", sagte Raisner dem SID.

In der Fernsehübertragung war deutlich zu hören gewesen, dass die Bundestrainerin die verunsichert auf dem ihr zugelosten und völlig unkontrollierbaren Pferd sitzende Annika Schleu aufgefordert hatte: "Hau drauf, hau mal richtig drauf."

Die Szene sehen Sie nach einigen Sekunden im Video oben – oder hier.

Es sei jetzt "keine Quälerei", betonte Raisner, "dass man mal mit der Gerte hinten draufhaut. Sie hat dem Pferd nicht im Maul gerissen. Sie hatte keine scharfen Sporen dran. Pferde quälen sieht anders aus."

Werth: "Denen kann man genauso gut ein Fahrrad geben"

Die siebenmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth sah sich derweil in ihrer Bewertung der Disziplin Reiten im Fünfkampf bestätigt. "Fünfkampf hat nichts mit Reiten zu tun", sagte sie dem SID: "Die Pferde sind ein Transportmittel, zu denen die Athleten keinerlei Bezug haben. Denen kann man genauso gut ein Fahrrad oder einen Roller geben."

Raisners indiskutable Zurufe wurden in den Sozialen Medien zerrissen, Schleu erreichten schon beim Umziehen für den Laser-Run "diverse Hassnachrichten".

Die Berlinerin war um Klarstellung bemüht. Eigentlich würden die deutschen Fünfkämpfer "als sehr einfühlsame Reiter" gelten. "Es bricht uns das Herz, dass wir es nicht zeigen können", sagte Schleu: "Ich denke, die Leute können es einfach nicht richtig einschätzen." Auch da ist Isabell Werth ganz anderer Meinung: "Es gibt im Fünfkampf keinerlei Miteinander zwischen Reiter und Pferd."

Verband sieht Handlungsbedarf

Nach dem Reit-Drama sieht der Deutsche Verband der Modernen Fünfkämpfer "dringenden Handlungsbedarf" für eine Anpassung des Reglements der umstrittenen Teildisziplin Springreiten. Gleichzeitig nahm der DVMF die in den Sozialen Netzwerken als Tierquälerin verunglimpfte Schleu in Schutz, die unter Tränen versucht hatte, ihr völlig verunsichertes Pferd Saint Boy mit Gerte und Sporen zurück in den Parcours zu bringen.

Der Spitzenverband wehre sich "entschieden dagegen, dass eine Sportlerin persönlich beschimpft und beleidigt wird", dazu wünscht sich der DVMF "eine konstruktiv-sachliche Debatte rund um den Modernen Fünfkampf".

Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte die Bilder aus dem Tokyo Stadium zum Anlass genommen, eine Änderung des Regelwerks zu fordern. Dieses müsse "so umgestaltet werden, dass es Pferd und Reiter schützt", hieß es in einer Mitteilung am Freitag. "Das Wohl der Tiere und faire Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten müssen im Mittelpunkt stehen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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