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Mittelfinger-Eklat um Tennis-RĂŒpel Kyrgios
Er polarisiert wie kein Zweiter im Tenniszirkus. Nun hat der Australier sich seinen nÀchsten Aussetzer geleistet. Mitten im Match richtete er eine unmissverstÀndliche Handbewegung in Richtung Publikum.
Nick Kyrgios, Enfant terrible des Profitennis, hat sich seine nĂ€chste Entgleisung geleistet. Im Doppel-Halbfinale bei den Australian Open setzte sich der 26-JĂ€hrige mit seinem Partner Thanasi Kokkinakis gegen das Top-Doppel Granollers/Zeballos durch und zog ĂŒberraschend ins Endspiel ein. So weit das Sportliche.
WĂ€hrend des Matches allerdings vergaĂ der streitbare Australier kurzzeitig seine gute Kinderstube. Wieder einmal.
Nachdem er im zweiten Satz ein Aufschlagspiel verloren hatte, zerschmetterte er erst seinen SchlÀger und zeigte dann beim Gang zur Bank einigen Fans plötzlich den Mittelfinger.
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Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Tennis-RĂŒpel bei diesem Turnier daneben benimmt. Zwei Tage zuvor hatte er einen Ball derart heftig ins gegnerische Feld gedonnert, dass dieser bis ins Publikum flog und dort einen kleinen Jungen im Gesicht traf. Der fing sofort an zu weinen. Kyrgios entschuldigte sich, indem er dem Kleinen seinen SchlĂ€ger schenkte.
Auch die Beschwerden seiner Gegner ĂŒber Kyrgios' Verhalten hĂ€uften sich in den letzten Tagen. Unter anderem bekam Deutschlands Doppelspezialist Tim PĂŒtz Kyrgios' Unsportlichkeit zu spĂŒren. Nach dem Viertelfinalmatch sagte PĂŒtz: "Was er dann teilweise zwischen erstem und zweiten Aufschlag macht, hat nichts mit Entertainment zu tun, das hat nichts mit witzig zu tun, das ist einfach nur unsportlich."
"Einfach nur ein absoluter Idiot"
PĂŒtz' Doppelpartner Michael Venus attestierte Kyrgios gar "die Reife eines 10-JĂ€hrigen. Am Ende des Tages ist er einfach nur ein absoluter Idiot". Widerlegen konnte Kyrgios diese Aussage mit seinem neuerlichen Aussetzer nicht zwingend. Doch das wird ihm wohl ziemlich egal sein.
Der eigenwillige Kyrgios wĂ€hnt sich auf einer Mission. Der Mann aus Canberra, auch schon mal als Bad Boy des Tennis bezeichnet, will seine Landsleute nach den enormen Corona-Strapazen glĂŒcklich machen und bestens unterhalten. Die Arenen gleichen bei seinen Matches mit Kokkinakis einem Hexenkessel.
Am Samstag im Finale treffen Kyrgios/Kokkinakis auf ihre LandsmĂ€nner Matthew Ebden und Max Purcell. Man darf gespannt sein, ob die UnterstĂŒtzung der Fans dann immer noch derart enthusiastisch ausfallen wird wie in den bisherigen Matches.