Olympiasiegerin in Lebensgefahr Magdalena Neuner sendet emotionale Botschaft an Dahlmeier
Laura Dahlmeier ist nach einem Bergunfall in Pakistan schwer verletzt und konnte bisher nicht gerettet werden. Langjährige Wegbegleiter bangen um ihr Leben.
Die deutsche Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier wurde beim Bergsteigen von einem Steinschlag getroffen. Laut ihrem Management wurde sie dabei mindestens schwer verletzt. Bei einem Hubschrauberüberflug an der Unglücksstelle seien keine Lebenszeichen festgestellt worden. Wegen anhaltend großer Steinschlaggefahr im pakistanischen Karakorum-Gebirge habe bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand persönlich zu der 31-Jährigen vordringen können. Die Suche wurde am Dienstag wegen einbrechender Dunkelheit vorerst unterbrochen und soll am Mittwoch fortgesetzt werden.
Fans und Wegbegleiter sorgen sich um Dahlmeiers Gesundheit. Unter ihrem letzten Instagram-Post kommentierten Hunderte Follower, wünschten ihr eine gute Genesung und beteten für die deutsche Biathletin.
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Auch Deutschland ehemaliges Biathlon-Ass Magdalena Neuner meldete sich bei Instagram. Zu einem Bild, das betende Hände vor einem See und einem Gebirge zeigt, schrieb sie: "Ich denke an dich, Laura" und setzte weitere betende Hände als Emoji dazu. In den Kommentaren schließen sich zahlreiche weitere Namen aus dem Wintersport den Gedanken Neuners an, darunter Evi Sachenbacher-Stehle, Kaisa Mäkäräinen, Magdalena Forsberg und Marie-Laure Brunet. Die aktuelle deutsche Gesamtweltcup-Siegerin Franziska Preuß versah Neuners Post mit einem Like.
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Biathlet Johannes Kühn postete in seiner Instagram-Story ein Bild von einem brennenden Teelicht und setzte dazu ebenfalls das Emoji von betenden Händen und den Namen Laura. Biathlon-Olympiasiegerin Uschi Disl sagte der "Bild"-Zeitung: "Es ist eine schreckliche und schlimme Nachricht."
Sie hoffe, "dass sie nur verletzt ist und nicht noch Schlimmeres passiert ist. Sie ist eine richtig erfahrene Bergsteigerin und weiß genau, worauf sie sich im Gebirge einstellen muss. Aber die Natur kann man nicht voraussehen, wenn so ein Steinschlag kommt. Jetzt geht es nur darum, dass sie geborgen wird. Ich bin in Gedanken bei ihr", betonte Disl.
Rodel-Olympiasieger Felix Loch nahm ebenfalls Anteil und drückte seine Unterstützung aus. "Auf einmal steht die Zeit still. Wir alle denken an dich, Laura", schrieb er. "In Gedanken bei dir", schrieb dessen Kollegin Dajana Eitberger. Natalie Geisenberger postete auf Instagram: "Laura! Kämpfe!!!"
Dahlmeier ist seit 2023 staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin. Das Bergsteigen wurde bereits während ihrer aktiven Sportlerkarriere zu ihrer großen Leidenschaft. Diese Passion war mitunter ein Grund für ihr frühes Karriereende 2019 im Alter von 25 Jahren.
Bis dahin hatte sich Dahlmeier bereits zu einer der erfolgreichsten Biathletinnen entwickelt. Ihr Weltcup-Debüt gab sie am 1. März 2013 in Oslo. Den ersten WM-Titel gewann sie 2015 mit der deutschen Staffel im finnischen Kontiolahti, sechs weitere Goldmedaillen sollten folgen. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang sicherte sie sich im Sprint und der Verfolgung Gold, dazu gewann sie im Einzel Bronze.
Keine Motivation mehr für den Biathlon-Sport
In ihrer besten Weltcup-Saison 2016/17 holte die Bayerin sowohl die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup als auch die kleinen Kristallkugeln im Einzel und der Verfolgung. Anerkennend wurde sie für das Jahr 2017 zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt. Am 17. Mai 2019 erklärte sie überraschend früh ihr Karriereende. Zuvor hatte sie in ihrer finalen Saison wegen vieler Krankheiten zahlreiche Rennen verpasst.
Auch deshalb und wegen ihrer Interessen abseits des Leistungssports verspürte Dahlmeier im Biathlon keine Motivation mehr. Lediglich als Expertin des ZDF war sie fortan in ihrer einstigen Sportart aktiv. Ansonsten widmete sie sich ihrer Liebe für die Berge. Jährlich absolvierte sie verschiedene Bergsteigermissionen. Erst im vergangenen November hatte sie den Gipfel des Himalaja Ama Dablam in Nepal bestiegen und dabei einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.
- Nachrichtenagentur SID, dpa