Das verfügte sie im Testament Messner würdigt Dahlmeier: "Großherzigkeit ohnegleichen"

Laura Dahlmeier wollte im Falle ihres Todes nicht aus den Bergen geborgen werden. Reinhold Messner zeigt sich von dieser Entscheidung bewegt.
Der Tod von Laura Dahlmeier erschüttert nicht nur den Wintersport, sondern auch die internationale Bergsteigerszene. Die 31-Jährige war bei einer Expedition am Laila Peak in Pakistan tödlich verunglückt. Nun äußerte sich Reinhold Messner in einem Interview mit dem WDR zu dem tragischen Unglück – und fand bewegende Worte.
Besonders Dahlmeiers Entscheidung, im Todesfall nicht geborgen werden zu wollen, sollten dadurch andere Bergsteiger in Gefahr geraten, bewegte Messner. Er sieht darin eine "Großherzigkeit ohnegleichen, die zur traditionellen Bergsteigerei gehört" und betonte: "Die Bergsteigerei verliert eine große Alpinistin."
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"Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen", hatte das Management am Mittwochnachmittag mitgeteilt. "Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren."
Messner würdigte Dahlmeier weiter: "Laura Dahlmeier fehlt in der Bergsteigerszene. Ich habe sehr viel Mitgefühl mit den Angehörigen." Dahlmeier habe "zu den besten Bergsteigerinnen der Welt" gehört, betonte er.
"Restrisiko bleibt"
Dahlmeiers Management hatte am Mittwochnachmittag den Tod bestätigt. Die ehemalige Biathletin war bereits am Montagmittag von einem Steinschlag getroffen worden. Messner machte deutlich, dass er bei der Garmisch-Partenkirchnerin keinen Fehler sehe. "Laura Dahlmeier ist sicher aufgebrochen mit der Überzeugung, dass sie der Sache gewachsen ist und nichts passieren wird", sagte Messner.
"Aber wir alle wissen ganz genau, dass immer ein Restrisiko bleibt. Denn die Natur ist viel stärker, als wir uns das vorstellen können", sagte Messner: "Wir Menschen sind menschlich. Wir machen Fehler, auch wenn das hier nicht der Fall war. Im Gegenteil: Es ist alles perfekt gelaufen, bis auf diese Gefahr von oben, die zu den tödlichsten Gefahren im Bergsteigen gehört."
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID