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Bruce Lee: Warum der Filmstar dieses Jahr eine Auferstehung feiert


Er wäre heute 80 geworden
Die Auferstehung des Bruce Lee

  • Steven Sowa
Von Steven Sowa

Aktualisiert am 27.11.2020Lesedauer: 3 Min.
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Bruce Lee: "Dragon – Die Bruce Lee Story" von 1993.Vergrößern des Bildes
Bruce Lee: "Dragon – Die Bruce Lee Story" von 1993. (Quelle: imago images / Prod.DB)

Bruce Lee wurde als erster Superstar der Kampfkunst zum Wegbereiter für asiatische Filmstars in Hollywood. Seinen weltweiten Durchbruch erlebte er nicht mehr. Im Jahr seines 80. Geburtstags sind seine Weisheiten aktueller denn je.

Unter reißerischen Titeln wie "Todesgrüße aus Shanghai", "Die Todesfaust des Cheng Li" und "Der Mann mit der Todeskralle" wirbelte Bruce Lee auf deutschen Leinwänden. Er wurde zum Superstar des Martial-Arts-Films und nach seinem frühen Tod zu einer Legende. Der Kampfkünstler ließ jede noch so brutale Schlägerei wie eine Ballettaufführung wirken. Heute, am 27. November, wäre er 80 Jahre alt geworden.

Dieses Jahr, 47 Jahre nach seinem Tod, spielt Bruce Lee aber nicht als Leinwandheld eine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern als Ikone für Durchhaltevermögen, Willen und der unbedingten Einstellung, sich nicht unterkriegen zu lassen. Denn neben seinem Kampfstil ist Lee vor allem für Weisheiten bekannt. "Sei Wasser, mein Freund", lautet eines seiner bekanntesten Zitate – und ob in Hongkong oder Thailand, genau dieses Zitat ist 2020 zu einem Credo gewaltiger Protestbewegungen geworden.

Trotz Versammlungsverbots protestieren in Bangkok und anderen thailändischen Städten in den vergangenen Monaten Tausende überwiegend junge Menschen für Demokratie und Reformen. Ihr Motto ist dem der Hongkong-Proteste aus dem vergangenen Jahr entlehnt und geht auf Bruce Lees Weisheit zurück. Die Kampfsportlegende hatte einst empfohlen: "Sei ohne Form. Gestaltlos. Wie Wasser."

"Wasser kann fließen oder es kann zermalmen"

Die neuartigen Protestkundgebungen sind eine fluktuierende Menschenansammlung, die sich blitzschnell zusammenfinden und im nächsten Augenblick wieder auflösen kann. Eine Anmeldung der Proteste gab es deshalb zuletzt in Thailand nicht. Es sind zumeist führungslose, spontan über das Internet organisierte Märsche und Kundgebungen, die so für die Autoritäten schwer greifbar werden – ganz im Sinne des Kampfsportstils von Bruce Lee.

"Wasser kann fließen oder es kann zermalmen." Mit diesem Aphorismus gerät Bruce Lee im Jahr seines 80. Geburtstags zum Anführer asiatischer Proteste. Dabei passt Lee nicht nur wegen dieser Weisheit als Vorbild – auch er musste sich zeit seines Lebens für seine Rechte stark machen. Bruce Lee hatte immer mit rassistischen Vorurteilen zu kämpfen. Als er in einer Talkshow gefragt wurde, ob er sich "noch als Chinesen" oder "manchmal als Nordamerikaner" sehe, antwortete er: "Wissen Sie, wie ich mich gerne sehen möchte? Als menschliches Wesen."

Als er 18 war, schickten ihn seine Eltern in die USA. Dort schloss Lee die Schule ab, studierte Schauspiel, Philosophie und Psychologie. Er trainierte und lehrte Kampfkunst, und er heiratete seine Schülerin Linda. Mit seiner Frau eröffnete er mehrere Kampfsportschulen und knüpfte Kontakte ins Showgeschäft. Hollywood-Größen wie Steve McQueen und James Coburn waren seine Schüler und schließlich gute Freunde.

Seinen größten Kinoerfolg erlebte Bruce Lee nicht mehr. Am 20. Juli 1973 starb er mit 32 Jahren an einem Hirnödem, kurz vor der Premiere von "Der Mann mit der Todeskralle". Der erste Hollywood-Film mit einem asiatischen Hauptdarsteller war künstlerisch wie kommerziell ein Triumph. Lee hatte dafür die Arbeit an dem Hongkong-Film "Game of Death" unterbrochen, der nach seinem Tod fertiggestellt wurde.

Heute ist Lee eine Ikone der Popkultur. Er inspirierte unzählige Nachahmer. Anlässlich seines 65. Geburtstags wurde 2005 in Hongkong eine Bruce-Lee-Statue enthüllt. Fast 50 Jahre nach seinem Tod eignet er sich nicht nur als Protest-Ikone, auch seine Filme begeistern weiter ganze Generationen von Fans. Die Originaltitel klingen übrigens gar nicht so reißerisch wie die deutschen Verleihtitel. "Die Todeskralle schlägt wieder zu" lief in Bruce Lees Heimat als "Der wilde Drache überquert den Fluss". Und "Todesgrüße aus Shanghai" heißt in Hongkong "Faust der Wut" – vielleicht ein Filmtitel, den die Bewohner der chinesischen Sonderverwaltungszone besonders gerne mögen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Wordpress: Bruce Lee Zitat
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