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CD-Kritik: Ed Sheeran mit dem Album "X"


Ein Songwriter der Gegensätze
Ed Sheeran: Mit Herzschmerz unter die Haut

Elisabeth Haefs / Intro

17.06.2014Lesedauer: 2 Min.
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Ed Sheeran mit seinem neuen Album "X".Vergrößern des Bildes
Ed Sheeran mit seinem neuen Album "X". (Quelle: Ben Watts)

Dass Ed Sheeran 2011 mit seinem Hit "The A-Team" über eine drogensüchtige Jungprostituierte berühmt wurde, zeigt, dass er nicht so recht in die seichte Teenpop-Schiene passt, in die ihn Kritiker vorschnell einordneten. Dementsprechend hat auch sein neues Album "X" weitaus mehr zu bieten als "nur" die Kollaboration mit Pharrell Williams und Produzentenlegende Rick Rubin. Sheerans Herzschmerz geht unter die Haut, auch wenn man ihn dort gar nicht haben will.

Fans auf der ganzen Welt feiern den gebürtigen Briten Ed Sheeran und seine vermeintlich softe Musik. Der Songwriter versteht es wie kein Zweiter, explizite Texte dezent zu verpacken. Wenige vermeintlich "brave" Musiker singen so prägnant und gleichzeitig so nebensächlich über Alkohol und Drogen wie er. Ob er nun zu Recht oder Unrecht als Teenie-Phänomen wahrgenommen wird, ist ihm schnuppe. Deshalb scheut er sich auch nicht, seine Fans durch eine Zusammenarbeit mit Pharrell Williams nochmals zu irritieren: "Ich glaube, seit meinem Song 'I See Fire' denken viele Leute anders über mich. 'Der Hobbit' hat eine ältere Fangemeinde, obwohl auch viele junge Leute dazugehören. Außerdem haben meine Grammy-Nominierungen und die Zusammenarbeit mit Rick Rubin oder Elton John sicher nachgeholfen, mein Bild in der Öffentlichkeit gerade zu rücken."

Teil der Chart-Maschine

"Sing”, der Track gemeinsam mit Pharrell, ist ein guter Ohrwurm für den Radio-Sommer. "Er hat mich etwas aus der Deckung gelockt", sagt Sheeran über seinen Kollaborationspartner. Man kann ihn sicher nicht für die Suche nach neuer Inspiration kritisieren, denn der Song ist ein mitreißender Aufhänger, um Verkäufe anzukurbeln. Aber das Stück hat eine an Justin Timberlake erinnernde Note, die einfach nicht zu Ed Sheeran passen will. Im dazugehörigen Video sieht es ebenfalls so aus, als wäre er lieber woanders. Die zweite Single "Don’t", eine ziemlich kalte Abrechnung mit einer Ex, hat er durch Streichung des F-Wortes radiotauglicher gemacht: "Ein amerikanischer Taxifahrer hatte mir gesagt, er wolle seine Töchter nicht zu meinen Konzerten gehen lassen, wegen der ganzen Schimpfwörter. Ich möchte nicht, dass meine Musik aufgrund eines 'Explicit Content’-Stickers nicht an Leute herankommt, denen sie sonst gefallen würde." Ein Zugeständnis, das er eigentlich gar nicht nötig hat.

Gefühl ist seine Stärke

Beim melancholischen Rap/Pop-Track "The Man" hört man aber neben entfernten Verweisen zu The Streets auch den Ed Sheeran des ersten Albums "+". Kein fremder Produzent hatte seine Hände an diesem Song. Er ist unverstellt, verletzlich und unverblümt. Bei "Nina" und "Photograph" wurde Sheeran von Snow Patrols Johnny McDaid unterstützt. Diese Stücke stehen Ed Sheeran um Meilen besser als "Sing". Alkoholgetränkte Hass- und Liebeslieder wie "One" fühlen sich nach mehr an, als nur gefällig sein zu wollen. Besonders "Afire Love" fällt auf, ein Lied für seinen verstorbenen Großvater. Sheeran steht hinter jedem vermeintlich kitschigen Element seiner Songs und meint sie ehrlich. Vermischt mit seinen Rap-Sounds ergibt das ein gutes Gesamtkonzept, das auch ohne Pharrell funktioniert hätte. Aber mehr Geld ist eben mehr Geld.

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