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"The Killers": US-Band versucht in Tiflis Friedensgeste – und wird ausgebuht


"The Killers"-Konzert
Popstars ernten heftige Reaktion auf Russen-Fan

Von t-online, cc

Aktualisiert am 16.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Frontmann Brandon Flowers von der Band "The Killers" (Archivbild).Vergrößern des BildesFrontmann Brandon Flowers von der Band "The Killers" (Archivbild). (Quelle: Denise Truscello - Formula 1)
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Eine US-Band versucht in Georgien eine Geste der Völkerverständigung. Doch das geht ordentlich schief. Die Musiker waren wohl nicht ganz im Bilde.

Die US-Band "The Killers" ist seit 20 Jahren im Musikgeschäft. 28 Millionen Alben verkauften die Musiker, sieben Grammy-Nominierungen heimste sie bereits ein. Die Amerikaner gelten als Schwergewichte der Pop- und Rockmusik und sie waren natürlich schon auf etlichen Welttourneen.

Bei einem Konzert in Tiflis half ihnen ihre jahrzehntelange Bühnenerfahrung jedoch nicht viel. In der Hauptstadt Georgiens zogen sie sich nun den geballten Unmut des Publikums zu. Auslöser war eine eigentlich schöne Tradition der Band. Die holt bei Konzerten nämlich gerne mal einen Zuschauer aus dem Publikum auf die Bühne und lässt ihn bei einem Song mitspielen.

So auch am Dienstagabend in Tiflis. Da holten "The Killers" einen russischen Drummer auf die Bühne und luden ihn ein, das Schlagzeug zu bedienen. Frontmann Brandon Flowers kündigte den Auftritt des Fans mit den Worten an: "Wir sind doch alle Schwestern und Brüder, Russen und Georgier." Offenbar dachte er, einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.

Traditionell schwieriges Verhältnis

Dass es dafür wohl mehr braucht, als einen Kurzauftritt bei einem "Killers"-Konzert, dürfte Flowers recht bald geschwant haben, denn das Publikum begann, die Band lautstark auszubuhen. Regelrechte Empörung soll sich breit gemacht haben, wie georgische Journalisten berichten. Demnach hätten zahlreiche Fans das Konzert sogar kurzerhand verlassen.

"Liebe Georgier, wir hatten nie die Absicht, irgendwen zu verletzen!", erklärten "The Killers" später auf Twitter. "Das Publikum schien zunächst einverstanden mit der Person, die wir auf die Bühne geholt haben. Wir sehen ein, dass der Satz mit den Schwestern und Brüdern missverstanden werden kann. Wir wollten niemanden ärgern und bitten um Entschuldigung. Wir stehen an euer Seite und hoffen bald wiederzukommen."

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Spannungen zwischen Georgien und Russland

Die Beziehungen zwischen Georgien und Russland sind traditionell nicht die besten. Schon während der Zarenzeit sollte die georgische Sprache verboten werden, später dann während der Ära der Sowjetunion gab es Spannungen zwischen der sowjetischen Teilrepublik Georgien und dem kommunistischen Moskau.

Erst recht lebte die Rivalität wieder auf, nachdem Wladimir Putin 2008 das Land mit russischen Truppen überfallen ließ Und seit dem Überfall des Diktators in Moskau auf die Ukraine sind hunderttausende Russen vor der Mobilisierung nach Georgien geflüchtet. Ihre Anwesenheit sorgt zunehmend für politische Spannungen in dem Land.

Von "Brüdervölkern" kann derzeit also keine Rede sein. Das mussten nun auch die "Killers" feststellen.

Verwendete Quellen
  • tagesschau.de: "Die Angst, vergessen zu werden"
  • taz.de: "Russischer Einfluss in Georgien:Vom Kreml verschlungen"
  • newsweek.com: "The Killers Booed at Concert Over Russian Drummer" (englisch)
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