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Prinz Harrys Memoiren: Diese Details stimmen nicht


Prinz Harrys Memoiren
Diese Details stimmen nicht

Von t-online, CKo

12.01.2023Lesedauer: 4 Min.
Prinz Harry: Hat der 38-Jährige Erinnerungen durcheinander gebracht?Vergrößern des BildesPrinz Harry: Hat der 38-Jährige Erinnerungen durcheinander gebracht? (Quelle: Toby Melville - WPA Pool/Getty Images)
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Prinz Harry erzählt in seiner Biografie seine Wahrheit. Doch es gibt Unstimmigkeiten und sogar Fehler. Sind Gedächtnislücken des 38-Jährigen Schuld?

Prinz Harrys Buch wirft einige Fragen auf. Seit dem 10. Januar sind seine Memoiren unter dem deutschen Titel "Reserve" auf dem Markt – und sorgen wie erwartet für mächtig Wirbel. Denn so offen wie jetzt hat der 38-Jährige noch nie über sein Leben gesprochen.

Es geht dabei unter anderem um Vorwürfe gegen seine Familie, seine Liebe zu der Schauspielerin Meghan Markle und seine Zeit als Soldat. Beim aufmerksamen Lesen einiger Passagen kommen allerdings Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Schilderungen auf.

Wo war er, als Queen Mum starb?

So etwa in Harrys Beschreibung der Ereignisse rund um den Tod seiner Urgroßmutter, Queen Mum, am 30. März 2002. Laut eigener Aussage befand er sich in der Internatsschule Eton, die er damals besuchte. "Der Anruf erreichte mich einige Tage später in Eton, während ich lernte. Ich wünschte, ich wüsste noch, wessen Stimme am anderen Ende der Leitung war; ein Hofbeamter, nehme ich an. Es war kurz vor Ostern, der Tag war hell und warm. Die Lichtstrahlen, die schräg durch mein Fenster fielen, waren lebhaft gefärbt." Man habe ihm am Telefon mitgeteilt: "Eure Königliche Hoheit, die Königsmutter ist verstorben."

Doch befand sich Harry wirklich in der Schule? Fotos belegen: Einen Tag vor dem Tod der 101-Jährigen war er zusammen mit seinem Bruder Prinz William und ihrem Vater, dem heutigen König Charles III., im Skiurlaub in Klosters, in der Schweiz.

Stunden nach Bekanntgabe ließ ein Sprecher von Charles in einer Pressemitteilung zum Tod seiner Großmutter ausrichten: "[Charles] ist am Boden zerstört. Sein einziger Wunsch ist es, so bald wie möglich nach Hause zu kommen." Berichten von damals zufolge flog er mit seinen Söhnen einen Tag später zurück nach England.

Historische Fehler

Das Eton College, das neben Harry auch William besuchte, wurde 1440 von Henry VI. gegründet. Harry bezeichnet den damaligen König Englands in seinem Buch als seinen "Ahnherrn" und "Ururururururgroßvater".

Historisch korrekt ist diese Verwandtschaft allerdings nicht. Henry ist der letzte Monarch aus dem Haus Lancaster – die britische Familie heute entstammt dem Haus Windsor. Henry wurde 1471 ermordet, sein einziger Sohn Edward, damals 17 Jahre alt und kinderlos, fiel während eines Kampfes. Damit wurde die männliche Linie ausgelöscht. Ein direkter Nachfahre Henrys ist Harry also nicht.

Falscher Flug?

Kurz vor seiner Hochzeit mit Schauspielerin Meghan Markle 2018 wollte das Paar ihren Vater von Mexiko zu sich nach England holen, um ihn vor den Medien zu schützen. "Air New Zealand, First Class, gebucht und bezahlt von Meg", hält Harry in seinem Buch fest.

Ein Statement von Air NZ besagt allerdings: "Wir haben noch nie Flüge zwischen Mexiko und dem Vereinigten Königreich angeboten." Zudem biete das Unternehmen keine Plätze in der First Class an. "Wir haben nur Business Premier."

Ungereimtheiten beim ersten Date mit Meghan

In einer Sache scheinen sich Harry und seine Ehefrau Herzogin Meghan uneinig zu sein: Was genau hat Meghan bei ihrem ersten Treffen im Soho House getragen? "Sie trug einen schwarzen Pulli, Jeans, hochhackige Schuhe. Über Kleidung wusste ich nicht Bescheid, doch dass sie schick war, war mir bewusst", erinnert sich Harry in seinen Memoiren.

Meghan erzählte dagegen 2018 in der ITV-Dokumentation "Queen of the World", dass sie ein blaues Kleid getragen habe. Ein Stück davon habe sie innen in ihr Brautkleid einnähen lassen: "Es ist der Stoff von dem Kleid, das ich bei unserem ersten Date getragen habe."

Offenbar scheint einer von beiden die ersten beiden Dates durcheinander gebracht zu haben. Denn Harry erinnert sich an "ein hübsches blaues Trägerkleid mit weißen Nadelstreifen", das sie bei ihrem zweiten Treffen trug.

Prinzessin Dianas letztes Geschenk

Auch das angeblich letzte Geschenk der 1997 verstorbenen Prinzessin Diana an ihren Sohn macht stutzig. "Es war eine Xbox. Ich freute mich. Ich schwärmte für Videospiele." Die Spielekonsole habe Diana kurz vor ihrem Tod im August gekauft, überreicht wurde Harry das Geschenk an seinem 13. Geburtstag, rund zwei Wochen später im September.

Die erste Xbox kam in den USA allerdings erst vier Jahre später auf den Markt. Gut möglich, dass sich der Prinz vertan hat und eigentlich eine PlayStation meinte, diese wurde ab 1994 erstmals in Japan verkauft.

Harry hat Erinnerungslücken

Offenbar ist sich aber auch Harry selbst darüber im Klaren, dass seine Erinnerungen fehlerhaft sein könnten. Denn in Bezug auf Dianas Geschenk erklärt er: "Die Geschichte ist in vielen Schilderungen meines Lebens aufgetaucht wie eine Art Evangelium, und ich habe keine Ahnung, ob sie stimmt. Pa sagte, Mummy habe sich am Kopf verletzt, aber hatte am Ende ich den Hirnschaden?"

Er spricht von einer Art "Abwehrmechanismus" seines Gedächtnisses. "Seit Mummy nicht mehr da war, war mein Gedächtnis lückenhaft, und zwar absichtlich. Ich hatte kein Interesse daran, das zu ändern, denn Erinnerung war gleichbedeutend mit Schmerz. Sich nicht zu erinnern, war ein Segen."

Sein Leben lang habe er anderen erzählt, er könne sich nicht an seine Mutter und seine Vergangenheit erinnern, die "ganze Wahrheit" sei aber, dass sein Gedächtnis "erloschen" sei. "Doch jetzt, mithilfe von monatelanger Therapie, begann es sich zu rühren, zu zucken, zu stottern", erinnert er sich an die Behandlung, zu der ihm Meghan im Dezember 2016 nach einem Wutausbruch geraten hatte.

Royal-Experten prangern die falschen Details an, Autor Hugo Vickers sagt zum Beispiel: "Wenn er diese Art von Fehlern macht – was hat er dann noch alles falsch gemacht, fragt man sich."

Es gibt aber auch Leser, die Harry die kleinen Ungereimtheiten verzeihen, berichtet "Page Six". In Bezug auf die Xbox schreibt ein Twitter-User: "Es passiert schnell, dass man die Namen verwechselt, und er war damals 13 Jahre alt, das ist über 20 Jahre her, nach einem schweren traumatischen Verlust." Seiner Meinung nach solle man sich nicht an jedem winzigen Detail aufhängen.

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