Hansi Flick: Bundestrainer macht Krebserkrankung seiner Frau öffentlich

Als Bundestrainer der DFB-Elf steht er im Fokus der Öffentlichkeit. Nun gibt Hansi Flick ungewohnt private Einblicke – in die schwerste Zeit seines Lebens.

Er ist einer der wichtigsten Männer im deutschen Fußball: Hansi Flick. Vor rund einem Jahr trat er die Nachfolge von Jogi Löw an – und feierte damit den Höhepunkt seiner Trainerkarriere, die einst am Spielfeldrand der Oberliga begonnen hatte. Schon damals an seiner Seite: Ehefrau Silke. Das Paar kennt sich seit Jugendtagen, feierte im Juni seinen 35. Hochzeitstag.

Die Mutter seiner beiden Töchter hielt Hansi Flick stets den Rücken frei, sich selbst jedoch lieber im Hintergrund. Einblicke ins Familienleben der Flicks gibt es selten. Doch nun wird der Bundestrainer ungewohnt privat. In seinem neuen Buch "Im Moment – Über Erfolg, die Schönheit des Spiels und was im Leben wirklich zählt" schreibt er über einen Schicksalsschlag, der seine Familie nach der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2010 traf.

"Ich lag abends mit Tränen in den Augen im Bett"

"Bei Silke wurde Brustkrebs diagnostiziert", enthüllt Hansi Flick in einem Kapitel, das die "Bild" vorab veröffentlichte. Darin blickt der 57-Jährige auf die schwersten Stunden seines Lebens zurück. "Ich hatte Angst, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte", erinnert er sich und gibt zu: "Meine Frau bewundere ich bis heute dafür, mit welcher Stärke und inneren Ruhe sie die schwierige Situation meisterte. Ich lag abends deutlich häufiger mit Tränen in den Augen im Bett, als es bei ihr der Fall war."

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Vom DFB habe er in dieser Phase "einmaligen Rückhalt" erhalten und sich eine gewisse Zeit aus dem Fußballgeschäft zurückziehen können. Dieser Lebensabschnitt habe ihn nachhaltig verändert und ihn "Demut und Dankbarkeit gelehrt", so Hansi Flick. "Ich sehe zwischenmenschliche Begegnungen und Beziehungen in einem anderen Licht und nie als selbstverständlich gegeben an."

Auch beruflich habe ihn die Erkrankung seiner Frau geprägt. "Ich nehme sportliche Niederlagen nicht mehr ganz so persönlich, kann sie anders als früher einordnen, weil ich gelernt habe: Es gibt Dinge, die größer und wichtiger sind als Fußball", weiß er heute.