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Pierre Soulages: Meister der Farbe Schwarz stirbt mit 102 Jahren


Meister der Farbe Schwarz
Künstler Pierre Soulages ist tot

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 26.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Pierre Soulages: Der französische Künstler ist tot.Vergrößern des BildesPierre Soulages: Der französische Künstler ist tot. (Quelle: IMAGO / Eventpress)
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Man nannte ihn den Meister der Farbe Schwarz. Jetzt ist Pierre Soulages, einer der bekanntesten Künstler Frankreichs, mit 102 Jahren gestorben.

Mal matt, mal glänzend, aber fast immer sind sie schwarz. Die breiten Streifen auf den ungegenständlichen Werken. Über 60 Jahre hat sich der französische Maler Pierre Soulages mit der Farbe Schwarz auseinandergesetzt. Er zählte zu den einflussreichsten abstrakten Malern des 20. Jahrhunderts. An diesem Mittwoch teilte die Stadtverwaltung seines südfranzösischen Geburtsorts Rodez seinen Tod mit.

Seine minimalistisch-gestischen Gemälde in Schwarz haben Soulages früh bekannt gemacht. 1948 waren seine Kompositionen in der ersten Ausstellung französischer Maler in Deutschland zu sehen. Einzelausstellungen in Paris, München und New York folgten. 1955 nahm er an der ersten documenta in Kassel teil, seine ersten Retrospektiven in internationalen Museen gab es schon in den Sechzigern.

Die ersten abstrakten Kompositionen entstanden ab Mitte der Vierzigerjahre: Darstellungen, auf denen er mit Nussbeize schwungvoll breite schwarz-bräunliche Linien geschaffen hat. Damals benutzte Soulages die Farbe Schwarz noch, um durch sie den Lichteffekt von Weiß und anderen Farben zum Ausdruck zu bringen.

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1979 sollte sich das ändern. Er begann, die Leinwand komplett mit Schwarz zu bedecken und die Farbe zur Reflexion des Lichts zu nehmen. Überdimensionale Triptychen und Polyptychen sind entstanden, bei denen die Struktur der schwarzen Farbpaste das Licht moduliert. "Outrenoir", jenseits von Schwarz, nannte er diese Kompositionen, die seitdem seine Arbeit bestimmten und ihn international bekannt gemacht haben.

Künstlerische Krise brachte ihn zu seinem Stil

Dabei sind die Werke eher aus einer künstlerischen Krise heraus entstanden. Nachdem er stundenlang vor einer Leinwand gestanden und ratlos mit der Farbe Schwarz experimentiert habe, habe er verzweifelt sein Atelier verlassen. Als er später in sein Atelier zurückgekehrt sei, habe sich das Schwarz bereits über die ganze Leinwand verbreitet, erzählte er später selbst.

Schwarz sei die erste Farbe in der Kunstgeschichte gewesen, erklärte Soulages seine Bildwelt. Mit dem Licht seien zwar die Farben geboren worden, doch das Schwarz habe es schon zuvor gegeben, so der Maler, der sich auch stets in Schwarz kleidete.

Zu Soulages' Gesamtwerk gehören auch die berühmten Fenster der Klosterkirche Sainte-Foy im südfranzösischen Conques, die er zwischen 1986 und 1994 schuf. Es sind milchig-weiße, von schwarzen Bleibändern quer und diagonal durchzogene Fenster.

Der Nachwelt hinterlässt Soulages ein umfassendes Gesamtwerk, das aus über 1.500 Gemälden und mehreren hundert grafischen Arbeiten bestehen soll. Rund 500 Werke überließ er schon vor Jahren seiner Geburtsstadt Rodez – Wert der Schenkung: 80 Millionen Euro. Ein Teil davon ist inzwischen im 2014 eröffneten Soulages-Museum zu sehen, das die Stadt dem Meister der Farbe Schwarz gewidmet hat.

Verwendete Quellen
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