Ralph Siegel: Neues Musical "'N bisschen Frieden" ist pleite

Erst vergangenen Monat feierte das Musical Premiere, jetzt ist klar: Alle weiteren Termine sind abgesagt. Ralph Siegels neuestes Werk ist insolvent.

Alles aus und vorbei für Ralph Siegels Musical "'N bisschen Frieden". Alle Termine sind gestrichen, die Stars der Show bekamen nicht einmal ihre Gagen. Auf Nachfrage von "Bild" bestätigt der Komponist, dass das Musical pleite ist.

Siegel sagte dem Blatt: "Ich bin sehr enttäuscht, weil ich mein Herzblut in das Musical gesteckt habe und die Premiere toll war." Doch danach war der Andrang dürftig. Die Spielstätte, das Duisburger Theater am Marientor, zog Konsequenzen: Für Oktober und November strichen die Veranstalter bereits vor zwei Wochen alle Termine für "'N bisschen Frieden". Jetzt ist klar: Auch die zu jenem Zeitpunkt noch bestätigten Vorstellungen im Dezember sind passé. Karten können nicht zurückgegeben werden. Wer bereits ein Ticket habe, muss sich beim vorläufigen Insolvenzverwalter melden.

"Der Insolvenz-Anwalt kümmert sich nun um das Finanzielle. Ich habe dafür gekämpft, dass die Darsteller ihr Geld bekommen. Alles andere liegt nicht in meiner Macht", sagt der 77-jährige Siegel, der erneut an Krebs erkrankt ist, weiter.

Jennifer Siemann, eine der Darstellerinnen, zeigt sich auf Instagram enttäuscht: "Ich bin dann wohl wieder im Dezember verfügbar. Gott sei Dank, regnet es im Dezember immer Jobs", schreibt sie in einer Story. Dazu teilt sie Fotos, mit denen sie sich an die Zeit auf der Musicalbühne und bei den Proben erinnert.

"Gewundert, warum meine Gage komplett ausblieb"

Zu einem Reel schreibt sie: "Ich habe mich schon gewundert, warum meine Gage komplett ausblieb. Monatelange Vorbereitung meinerseits. Die Produktion hat mich nicht mal bei meiner Krankenkasse angemeldet." Siemann sei "tieftraurig" und bezeichnet das Projekt als "die kürzeste und teuerste Spielzeit meines Lebens". Zudem erklärt sie: "Ich werde künftige Arbeiten mit dem Produzenten Wolfgang de Marco strikt ablehnen."

De Marco bestätigte "Bild", dass die Musicalstars keine Gage bekommen haben. Er habe nun einen Imageschaden, denke aber, dass "sich alles aufklären" wird. Warum das Projekt floppte, erklärt er sich mit Corona, der Energiekrise und einer "große[n] Unsicherheit in der Bevölkerung": "Die Leute drehen jetzt jeden Euro dreimal um."