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Bürgergeld: Kritik an Markus Söder – CDU-Mann reagiert auf Kürzungsplan


"Arschgeweih der deutschen Politik"
CDU-Flügel kritisiert Söders Bürgergeldforderung

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 04.08.2025 - 10:35 UhrLesedauer: 2 Min.
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Markus Söder: Sein Bürgergeldvorstoß bringt ihm Kritik aus der Union ein. (Quelle: IMAGO/Revierfoto/imago)
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Markus Söders Forderung, Gelder für Ukrainer zu streichen, bringt ihm auch Kritik aus der Union ein. Der Chef des Arbeitnehmerflügels nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch der ukrainische Botschafter wird deutlich.

Der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, hat eine vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) geforderte Streichung des Bürgergelds für alle Ukrainer in Deutschland mit scharfen Worten abgelehnt. "Die letzten Jahre sollten doch eigentlich gezeigt haben, dass wir mit breitbeinigen und marktschreierischen Forderungen beim Thema Flucht und Asyl nichts erreichen können", sagte der Chef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) dem "Focus".

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Das Denken in Überschriften habe "sich leider zum Arschgeweih der deutschen Politik entwickelt. Eine Zeit lang nett, aber irgendwann ist man es einfach nur noch leid", sagte der Europaabgeordnete weiter zu den Äußerungen seines Unionskollegen. "Die Menschen erwarten zu Recht von uns als Union staatstragende und handwerklich saubere Politik, statt einfach einen herauszuhauen."

Harte Worte kamen auch vom ukrainischen Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev. Er könne Söders Äußerung schwer nachvollziehen, sagte Makeiev im Deutschlandfunk. Es sei nicht richtig, die Ukrainer zum "Sündenbock zu machen". Er sei der Bundesregierung und den deutschen Steuerzahlern dankbar für jede Hilfe, die für seine Mitbürger geleistet werde, so der Botschafter.

Söder: Streichungen seien "wirtschaftlich notwendig"

Union und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass neu nach Deutschland kommende Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten sollten, sondern Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dadurch wird mit Einsparungen von knapp einer Milliarde Euro beim Bürgergeld gerechnet.

Söder sprach sich am Sonntag im ZDF-"Berlin direkt Sommerinterview" jedoch für einen härteren Kurs aus. Er sei dafür, dass die in Deutschland lebenden Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten sollten, "und zwar am besten nicht nur die, die in der Zukunft kommen, sondern alle". Söder begründete seine Forderung mit den neuen US-Zöllen auf Importe aus Europa. Dadurch verändere sich die wirtschaftliche Lage und die Koalition brauche ein "Update, was wirtschaftlich notwendig ist".

CDU-Politiker Radtke bezeichnete im "Focus" den Wechsel vom Bürgergeld zu den Asylbewerberleistungen für neu ankommende Ukrainerinnen und Ukrainer als beschlossen und in der Sache richtig. Allerdings zeige sich schon dabei, wie kompliziert eine rückwirkende Umsetzung verwaltungstechnisch sei. Es sei unklar, wie das für alle Ukrainer funktionieren sollte, die bereits im System sind, sagte Radtke. Zudem sei es fraglich, "in welchem Verhältnis eine mögliche Einsparung zum Verwaltungsaufwand steht und ob dies tatsächlich bei der Integration in den Arbeitsmarkt förderlich ist".

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Sollten Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de. Bitte nutzen Sie den Betreff "Ukrainer Bürgergeld" und begründen Sie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Deutschlandfunk: Interview mit dem ukrainischen Botschafter
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