Bunte New Faces Award: Bayan Layla als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet

Am Donnerstag fand wieder der Bunte New Faces Award in der Kategorie Film statt. Bayan Layla wurde als "Beste Nachwuchsschauspielerin" ausgezeichnet. So geht es ihr heute.

Jedes Jahr vergibt das "Bunte"-Magazin den New Faces Award in verschiedenen Kategorien: Film, Musik und Mode. Am Donnerstagabend drehte sich alles um die TV- und Kinobranche. Als beste Nachwuchsschauspielerin wurde Bayan Layla ausgezeichnet.

Die 27-Jährige wuchs in Syrien auf und steht seit 2015 auf Deutschlands Theaterbühnen. Mittlerweile ist sie auch in Serien und Filmen zu sehen. Ihr bislang größter Erfolg: die Hauptrolle in "Elaha" – und für die bekam sie nun den New Faces Award. Kurz nach ihrem Sieg hat die 27-Jährige mit t-online über ihren Triumph gesprochen.

t-online: Herzlichen Glückwünsch zum Bunte New Faces Award. Wie fühlst du dich?

Bayan Layla: Ich fühle mich sehr, sehr gut, bin aber auch sehr müde, weil ich gestern um zwei Uhr nachts noch unterwegs war und bereits heute Morgen um 6.40 Uhr abgeholt wurde. Ich fliege nach Wien, um dort weiterzudrehen.

Bis zwei Uhr nachts? Wie hast du deinen Sieg denn gefeiert?

Viele sagen das immer so, aber ich war wirklich sehr überrascht. Ich glaube, ich habe mich fast wie ein kleines Kind gefreut. Den Sieg des New Faces Awards habe ich mit Milena, der Regisseurin des Films, und später auch mit meiner besten Freundin ganz schön gefeiert. Das war richtig toll. Irgendwie glaube ich, brauche ich noch ein paar Tage, um das alles zu realisieren.

Bevor du 2015 angefangen hast, in Deutschland zu schauspielern, hast du in deinem Heimatland Syrien Architektur studiert. Wolltest du damals noch eine andere berufliche Karriere einschlagen?

In Syrien habe ich immer viel geschrieben. Ich habe aber nicht an Schauspiel gedacht, weil es sich irgendwie nicht ergeben hat. Aber ich wusste immer, dass ich diese Leidenschaft habe. Und als ich dann in Deutschland war und sich die Gelegenheit ergeben hat, in der freien Szene in Leipzig was zu machen, habe ich damit angefangen.

Was hat dich davon abgehalten, direkt mit der Schauspielerei zu starten?

In Deutschland hat mich am Anfang natürlich die Sprache davon abgehalten, weil ich erstmal ein bisschen Deutsch können musste. Mein erstes Stück, in dem ich mitgespielt habe, habe ich dann einfach auf Arabisch, Deutsch und Englisch gespielt. Danach habe ich mehrmals vorgesprochen. Das hat aber nicht sofort geklappt. Die Sprache war, glaube ich, schon ein großes Thema.

Legt man sich als Newcomerin auch einen Plan B zurecht?

Irgendwo hat man, glaube ich, immer einen Plan B. Ich hab's jetzt nicht so direkt vor Augen, weil ich gerade in Wien drehe. Im Sommer folgt ein weiterer Dreh bei einer Serienproduktion. Also dieses Jahr habe ich auf jeden Fall sehr viel zu tun. Mal schauen, wie es im nächsten Jahr aussieht.

Was ist dein Rat an junge Künstler, die auch gerne mit der Schauspielerei durchstarten wollen?

Einfach nicht aufgeben! Man wird ganz oft ein "Nein" hören, das gehört dazu. Und es klingt immer ganz einfach, wenn man es so sagt. Aber es ist nicht einfach. Ich habe ganz viel geweint. Ich dachte ganz oft, das wird nie was, es wird nie klappen. Aber dann klappt es doch irgendwann. Dann begegnet man einer Person, die sagt: "Gut, ich gebe dir jetzt diese Rolle und du spielst das." Und manchmal muss man sich, wenn man keine Rolle bekommt, halt irgendwas alleine zurechtlegen. Man sollte immer weiter machen, weil einem niemand sagen kann: "Du wirst es niemals schaffen." Mir wurde das gesagt und das stimmt einfach nicht.

Wie geht es für dich jetzt weiter?

Nächste Woche beende ich die Dreharbeiten in Wien. Danach ziehe ich nach Berlin um. Dann geht es weiter mit den Vorbereitungen für den nächsten Film.

Neben Bayan Layla wurde auch Levy Rico Arcos ausgezeichnet – als "Bester Nachwuchsschauspieler". Der Newcomer ist gerade einmal 16 Jahre alt und bekannt aus dem Film "Sonne und Beton", der im Frühjahr auf der Berlinale seine Premiere feierte. Damit tritt der 16-Jährige in die Fußstapfen von Schauspielern wie Daniel Brühl und Matthias Schweighöfer, die Anfang der 2000er mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet wurden.