Marie Nasemann: Das Model hat ADHS

Marie Nasemann begrüßt zur neuesten Folge ihres Podcasts ihre Freundin, die Autorin Julia Knörnschild. Die beiden sprechen über die Diagnose ADHS.

"Ich habe ADHS", offenbart Model und Podcasterin Marie Nasemann direkt zu Beginn der neuen Folge von "Family Feelings" und ergänzt: "Ich hab niemals damit gerechnet in meinem ganzen Leben. Ich hab mich nie wirklich damit beschäftigt." Schließlich erzählt sie, wie sie dann doch zur Diagnose ADHS kam.

Marie Nasemann habe auf Instagram gesehen, wie Julia Knörnschild mit ihrer ADHS-Diagnose umgeht. Die 34-Jährige erzählt: "Ich war sehr angetan davon und habe mich in erster Linie wiedererkannt. [...] Es kam mir alles wahnsinnig bekannt vor. Und als ich dann letztes Jahr einen Breakdown hatte im Herbst und mir dann noch mal intensiver Hilfe geholt habe, habe ich das angesprochen." Ihre Therapeutin habe erst mal nicht geglaubt, dass sie ADHS habe, da sie ihr zufolge "viel zu erfolgreich" sei.

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Im April habe sie dann dennoch einen Test gemacht. "Und siehe da: Es gab eine Diagnose." Marie Nasemann und Julia Knörnschild erzählen von unterschiedlichen Umständen und eigenen Verhaltensweisen, in denen ihre Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung zutage kommt und schon in ihrer Kindheit und Jugend kam.

So berichtet Marie Nasemann etwa, dass sie sich immer gefragt habe, warum sie das Fingernägelkauen nicht in den Griff bekomme, wenn sie in einer Situation sei, in der man eigentlich ruhig sei, wie etwa beim Fernsehen. Auch das sei, so wisse sie es nun, auf die Hyperaktivität im Zusammenhang mit ADHS zurückzuführen.

"Das war für mich unglaublich anstrengend"

Schließlich kommen die beiden darauf zu sprechen, wie es ist, als Mutter ADHS zu haben. Ihr 2020 geborener Sohn habe "so krasse Routinen" gebraucht, sagt Marie Nasemann. "Alles musste gleich laufen" – von Spielplatz zu Buch. "Das war für mich unglaublich anstrengend und erschöpfend, keine Abwechslung im Tag zu haben."

Sie habe zudem Schwierigkeiten, "mit den Kindern einfach mal auf dem Boden zu sitzen und was zu spielen". Wenn sie das Spiel interessiere, dann sei das vollkommen in Ordnung, dann könne sie sich auch darin verlieren und gehe in Dingen auf.

"Ich konnte nicht anders"

"Aber wenn ich das nicht so interessant finde, was da passiert, dann konnte ich nicht einfach sitzen bleiben oder einfach den ruhigen schönen Moment mit meinem Kind genießen. Ich konnte nicht anders als mich im Raum umzugucken und zu schauen, wo sind Baustellen. [...] Es war für mich unmöglich, einfach mal ruhig dazusitzen."

Inzwischen habe Marie Nasemann ADHS-Medikamente ausprobiert und merke mit als "stärkste Auswirkung, dass ich nicht alles denken muss und auch einfach mal ganz normal mit meinen Kindern auf dem Boden sitzen kann und spielen kann, ohne alles machen zu müssen".

Auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums heißt es: "Hinter ADHS verbirgt sich eine der häufigsten psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Man nimmt an, dass etwa zwei bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter krankhaften Störungen der Aufmerksamkeit und an motorischer Unruhe leiden." Die drei Hauptsymptome sind demnach: "Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit, Impulsivität".