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Julian F. M. Stoeckel: Darum gendert er nicht


"Wir müssen vor Kulturkrieg aufpassen"
Julian F. M. Stoeckel: Darum gendert er nicht

Von Janna Halbroth

28.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Julian F. M. Stoeckel: Der Moderator steht seit über zehn Jahren in der Öffentlichkeit.Vergrößern des Bildes
Julian F. M. Stoeckel: Der Moderator steht seit über zehn Jahren in der Öffentlichkeit. (Quelle: Gerald Matzka / Getty Images/Getty Images)

Er steht für Vielfalt in der TV-Szene: Julian F.M. Stoeckel. Zu seinen guten Bekannten gehören Heino oder Dieter Hallervorden. Warum die nicht gendern, kann er gut verstehen.

Nachdem sich Volkssänger Heino vor einigen Tagen öffentlich im Live-TV gegen das Gendern ausgesprochen hatte, entbrannte erneut eine Debatte. Die sprachliche Inklusion aller Geschlechter erhitzt nach wie vor die Gemüter. Moderator Julian F. M. Stoeckel hat ebenfalls eine Meinung, warnt aber gleichzeitig vor Folgen fehlender Intoleranz.

Auf die jüngsten Äußerungen von Heino zum Gendern ("Denen haben sie ins Gehirn geschissen") sagt Stoeckel im t-online-Interview: "Ich muss sagen, dass ich Heino und seine Frau Hannelore sehr mag. Ich war auch zu seinem Geburtstag eingeladen. Ich glaube, dass dieses Thema Gendern sowieso ein ganz schwieriges ist." Er selbst habe für sich eine Entscheidung getroffen: "Ich persönlich gendere auch nicht, auch nicht in meinen Moderationen. Für mich ist es nicht relevant. Ich sehe keine Notwendigkeit, es zu tun." Gleichzeitig betont er: "Mich stört es aber auch nicht, wenn es jemand tut. Ich finde es schwierig, wenn man versucht, alles über einen Kamm zu scheren."


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Wir leben in einer Demokratie, in dieser hat jeder das Recht, etwas zu äußern, wie er es möchte, solange er den gesellschaftlichen Rahmen einhält.


Julian F. M. Stoeckel


Für ihn gebe es keine allgemeine Lösung, jeder könne individuell entscheiden, ob gegendert wird oder nicht. Wichtig sei ihm dabei: "Wir müssen aufpassen, dass wir keine Art Kulturkrieg kriegen zwischen denen, die es machen, und denen, die es ablehnen. Wir leben in einer Demokratie, in dieser hat jeder das Recht, etwas zu äußern, wie er es möchte, solange er den gesellschaftlichen Rahmen einhält, also niemanden beleidigt oder persönlich verletzt." Er könne durchaus verstehen, "dass gerade die alten Kollegen es nicht wollen oder nicht richtig verstehen". Er sei "sehr gut mit Dieter Hallervorden befreundet, der gendert auch nicht". Stoeckel weiter: "Ich finde es für diese Generation in Ordnung und nicht schlimm. Man muss am Ende nur die Toleranz haben, dass jeder es so gestalten kann, wie er oder sie es möchte."

Julian F. M. Stoeckel wurde einer breiten Masse vor allem durch seine Teilnahme im Dschungelcamp bekannt. Als No-Name behauptete er sich damals, 2014, an der Seite von Michael Wendler, Winfried Glatzeder oder Mola Adebisi und sorgte durchaus für Gesprächsstoff. Mittlerweile steht der 36-Jährige selbst als Moderator vor der Kamera.

 
 
 
 
 
 
 

Ab dem 5. Oktober wird er das Datingformat "Naked Attraction" auf dem Sender discovery+ präsentieren. Dabei lernen sich Singles nackt kennen. Der Sendung begegnete Stoeckel mit viel Respekt, machte sich im Vorhinein viele Gedanken: "Was ist, wenn ich zu lange auf den Penis oder auf die Vulva gucke? Was ist, wenn ein Blick vielleicht lüstern wirkt?" Im Laufe der Staffel habe er sich aber an seine Arbeit gewöhnt. "Es war dann etwas ganz Normales. Also, am Anfang war es bunt, dann habe ich mich eingegroovt."

Dass er in dem Format der einzige Mensch vor der Kamera mit Kleidung ist, habe ihn nicht weiter gestört, versichert Stoeckel, gibt aber zu: "Wenn jemand einen wahnsinnig schönen, trainierten Astralkörper hat und auch noch unglaublich charmant, humorvoll, intelligent und interessant ist – das hätte mich etwas aus der Fassung gebracht." Gleichzeitig betont er: "Ich bin meinem Freund treu und vor allem weiß ich, was ich an meinem Freund habe. Selbst wenn der schönste Mann sich die Kleider vom Leib reißt und sich auf mich stürzt, ich würde schreiend davonlaufen." Er sei mit dem Alter zunehmend seriöser geworden und würde nicht "wie eine läufige Hündin durch die Gegend" laufen.

Sich selbst im Fernsehen zu entblößen, das würde für den Berliner nicht infrage kommen. "Mein Körper ist etwas aus der Form geraten und sieht nicht mehr so aus wie vor zehn Jahren, als ich noch jung und knackig war", gibt er zu. Man müsse ihm schon "sehr viel Geld bieten, damit ich es tue, sehr viel". Außerdem finde er, dass man seine Reize auch ein bisschen für sich behalten solle. "Das Publikum weiß viel über mich, hat mich in verschiedenen Situationen und in vielen Formaten gesehen, aber das Publikum darf mich nicht auf jede Art und Weise sehen", so Stoeckel. Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn nackt im TV, in einem Magazin oder auf Social Media sehen würde, sei sehr gering. "Es sei denn, ich bin arm und runtergebrannt, dann werde ich es mir überlegen. Aber aktuell kommt es nicht infrage."

Verwendete Quellen
  • Interview mit Julian F. M. Stoeckel
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