"Sie ist auch jetzt in meinem Buch" Werbung mit "Naddels" Tod? Moderator wehrt sich
Andreas Ellermann hat Nadja Abd el Farrag zurück in die Öffentlichkeit gebracht. Am Montag überbrachte er die Nachricht ihres Todes – und machte sich bei Fans unbeliebt.
"Ich bin tief erschüttert", sagte Andreas Ellermann am Montagabend in einem kurzen Video auf Instagram. "Mich ereilte die Nachricht, dass Nadja verstorben ist und ich bin tieftraurig." Mit diesen Worten gab der Hamburger Entertainer seinen Followern auf der Social-Media-Plattform den Tod von Nadja Abd el Farrag bekannt. Kurz vorher hatte auch die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
- Vom Ruhm blieb ihr zuletzt wenig: So schlecht ging es "Naddel" finanziell
Unter dem Video häuften sich schnell die ersten Beileidsbekundungen, aber auch kritische Stimmen. "Ihr habt sie alle nur benutzt, statt zu helfen", lautet ein Kommentar, "Nicht mal nach ihrem Tod hat man Respekt vor ihr", ein weiterer. Und: "Schäm dich für das, was du jetzt noch rausquetschen willst." Andreas Ellermann steht nach dem plötzlichen Tod von "Naddel" in der Kritik.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Der Moderator hatte sich laut eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren um die Ex-Freundin von Dieter Bohlen gekümmert. Sie hatte Schulden und kämpfte mit einem Alkoholproblem. Im Interview mit t-online erklärte er vor eineinhalb Jahren, er habe die 60-Jährige "in einem sehr verhungerten, erbärmlichen Zustand" vorgefunden. "Da war mir klar, der muss man helfen."
Er unterstützte sie finanziell. Als Gegenleistung machte sie Werbung für seine Stiftung, war zu Gast in seiner Show, trat mit ihm auf Events auf. Viele Fans behaupten nun, er habe Nadja Abd el Farrag nicht helfen wollen, sondern sie nur ausgenutzt – für Werbezwecke. Er habe sie vor die Kamera gezerrt, obwohl sie nicht mehr konnte. Doch was ist dran an der Kritik?
Fest steht: Andreas Ellermann ist ein Geschäftsmann, nutzt jede Schlagzeile als PR. Auch den Tod seines Schützlings? t-online hatte bereits am Montagmittag einen ersten Hinweis darauf erhalten, dass Abd el Farrag verstorben sei, und Ellermann gegen 12 Uhr telefonisch um eine Bestätigung gebeten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste der 59-Jährige, dass die Gerüchte im Umlauf sind.
Gegen 15 Uhr veröffentlichte der Entertainer auf dem Instagram-Profil von "Naddel" mehrere Videos, die auf seine Show "Ellermann's Welt" aufmerksam machen. Für die fast 300.000 Follower sah es zunächst danach aus, als würde sich Nadja Abd el Farrag mal wieder bei ihren Fans melden. Doch zu diesem Zeitpunkt war die 60-Jährige bereits seit drei Tagen tot. Die Videos wurden inzwischen wieder gelöscht.
"Ich bin tieftraurig"
Kurz vor 17 Uhr vermeldete dann die "Bild"-Zeitung den Tod von "Naddel". Sie sei am 9. Mai in einer Klinik in Hamburg an Organversagen gestorben. Wenige Minuten später teilte Andreas Ellermann auf Instagram ein Video, in dem er sagte: "Mich ereilte die Nachricht, dass Nadja verstorben ist und ich bin tieftraurig." Und weiter: "Ich möchte erst mal nichts dazu sagen."
Doch statt zu schweigen, gab Ellermann Interviews. Er sprach mit der "Bild"-Zeitung, stand für das ZDF vor der Kamera. Auch mit einem Reporter von t-online redete er über den plötzlichen Tod von "Naddel". Statt sich komplett Nadja Abd el Farrag zu widmen, kam der Moderator gleich bei der ersten Frage auf eigene Projekte zu sprechen. Seine Show, sein Geburtstag, sein Buch.
"Als mich die Nachricht ereilte, war ich natürlich schockiert, dass Nadja nicht mehr unter uns ist", begann Ellermann. "Sie hatte noch so viel vor. Sie wollte zu mir in die Late-Night-Show kommen und wollte in dieser Late-Night-Show auch noch mal ein Statement abgeben. [...] Und sie ist auch jetzt in meinem Buch, was in einigen Tagen erscheint."
Über die Verstorbene sagte er: "Sie war ein Mensch, der viel Herz hatte. Sie konnte auch kämpfen wie ein Löwe." Er erwähnte auch, dass er die Beerdigungskosten übernehmen werde, "wenn die Familie das möchte". Wie er von ihrem Tod erfahren hat, wollte Ellermann hingegen nicht verraten. "Nee, möchte ich nichts zu sagen", blockte er ab.
"Die Leute sollen sich selbst mal an den Kopf fassen"
Zur Kritik im Netz fand er weitaus deutlichere Worte. "Die Leute sollen sich selbst mal an den Kopf und auch in ihr Portemonnaie fassen. Sie hätten dieser Frau ja auch Unterstützung geben können." Nadja Abd el Farrag wäre bereit gewesen, fremde Hilfe anzunehmen. Seine Kritiker bezeichnete er als "Heuchler". Er habe "Naddel" bis zuletzt unterstützt. Auch als sie im vergangenen Jahr der Bühne für immer den Rücken kehrte. "Am Ende ging es nach dem Schlagermove nicht mehr, weil ihr Gesundheitszustand sich verschlechtert hatte."
Ein Jahr nach ihrem Auftritt beim Schlagermove in Hamburg ist Nadja Abd el Farrag gestorben. Der TV-Star wurde 60 Jahre alt.
- Interview mit Andreas Ellermann
- t-online.de: "Andreas Ellermann: 'Naddel war in einem erbärmlichen Zustand'"
- bild.de: "Sie wurde nur 60 Jahre alt: Naddel ist gestorben"
- instagram.com: Profil von andereasellermann
- instagram.com: Profil von nadjaabdelfarrag_official
- bild.de: "Ihr Millionärs-Freund will Naddels Beerdigung zahlen"
- zdf.de: "Nadja Abd el Farrag mit 60 Jahren gestorben"