Er wurde 98 Jahre alt Bolschoi-Ballettstar Juri Grigorowitsch ist tot
Er prägte mehr als drei Jahrzehnte lang das weltberühmte Ballett des Moskauer Bolschoi-Theaters. Jetzt ist Juri Grigorowitsch tot. Er wurde fast 100 Jahre alt.
Der legendäre russische Choreograf Juri Grigorowitsch vom Moskauer Bolschoi-Ballett ist 98-jährig verstorben. Das teilte Russlands Staatliches Zentrales Theatermuseum in Moskau mit, das immer wieder Ausstellungen zu Leben und Werk des Ballettmeisters organisiert hat.
Grigorowitsch prägte über Jahrzehnte das sowjetische und russische Ballett am weltberühmten Moskauer Bolschoi-Theater. Dort choreografierte er unter anderem "Spartacus", "Iwan der Schreckliche" und "Romeo und Julia". Legendär sind seine Bearbeitungen von "Schwanensee" und "Dornröschen". Er hatte die größte Balletttruppe der Welt mehr als 30 Jahre lang geleitet.
1991 rief Grigorowitsch den Ballettpreis "Benois de la Danse" ins Leben. Die Auszeichnung würdigt die wichtigsten Tanzleistungen des jeweils vergangenen Jahres bei einer großen Gala.
"Schaffen steht für einen Epoche-prägenden Stil"
"Sein Name galt darüber hinaus für die westliche Welt lange Zeit nahezu als Synonym für die zeitgenössische Choreografie der Sowjetunion", schrieb die Bayerische Staatsoper in einer früheren Würdigung. "Im gleichen Jahr geboren wie John Cranko und Maurice Béjart, steht sein Schaffen, ähnlich wie das der beiden westlichen Choreografen, charakteristisch für einen Epoche-prägenden Stil für ihre Welt und Zeit."
2008 war Grigorowitsch im Alter von 81 Jahren noch einmal an das Bolschoi-Theater zurückkehrt, um in fester Anstellung die neuen Solisten zu führen, sich um die Aufführung neuer Stücke und die Pflege des Repertoires zu kümmern. Grigorowitsch hatte 1995 im Streit um die künstlerische Ausrichtung des Bolschoi das Handtuch geworfen. Danach arbeitete er laut Medienberichten auch zeitweilig in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
- Nachrichtenagentur dpa