Am zweiten Tag Richterin verkündet überraschende Entscheidung im Block-Prozess
Beim Hamburger Prozess gegen Christina Block wurde die Verhandlung unerwartet vertagt. Mehrere angesetzte Gerichtstermine entfallen zunächst.
Viele blickten erwartungsvoll auf den zweiten Tag im Prozess gegen Christina Block. Die Unternehmerin muss sich derzeit vor Gericht wegen des Vorwurfs der schweren Entziehung von Minderjährigen, Körperverletzung und Freiheitsberaubung verantworten. Am 15. Juli sollte sie am Hamburger Landgericht aussagen, doch so weit kam es nicht.
Wie eine t-online-Reporterin vor Ort aus dem Landgericht berichtet, beantrage die Verteidigung von Andreas C., dem mitangeklagten Familienanwalt der Blocks, die Aussetzung des Verfahrens. Daraufhin wurde der zweite Prozesstag frühzeitig beendet.
"Angemessene Vorbereitung"
Die Verteidigung fordert Akteneinsicht in das separate Verfahren gegen Stephan Hensel, Christina Blocks Ex-Mann. Eine "angemessene Vorbereitung und sorgfältige Auswertung" sei nur möglich, wenn das Verfahren gegen Block vorerst gestoppt werde. Auch die übrigen Verteidiger in dem Prozess, in dem sieben Personen angeklagt sind, unterstützen den Antrag.
Weitere Prozesstage am 18. und 22. Juli sollen ebenfalls ausfallen, das Verfahren frühestens am 25. Juli weitergeführt werden. Im Anschluss ist eine Pause bis voraussichtlich zum 15. August geplant. Erst danach soll Christina Block nach aktuellem Stand aussagen. Eigentlich waren 37 Prozesstage bis Ende des Jahres angesetzt.
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Gerhard Delling ebenfalls angeklagt
Christina Block ist angeklagt, die Entführung zweier ihrer Kinder aus Dänemark in Auftrag gegeben zu haben, wo diese sich bei ihrem Vater und Ex-Mann der Angeklagten aufgehalten hatten. Hintergrund ist ein jahrelanger Sorgerechtsstreit.
Mit Block stehen in dem Prozess sechs weitere Angeklagte, darunter ihr Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling, vor Gericht. In ihren Eingangsstatements hatten alle Verteidiger die Vorwürfe gegen ihre Mandanten zurückgewiesen.
- t-online-Reporterin vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa