Aktuelle Ipsos-Umfrage Die schwarz-rote Koalition wird immer unbeliebter

Die Bundesregierung ist erst seit gut zwei Monaten im Amt, büßt jedoch schon an Zufriedenheit ein. Auf dem ersten Platz der beliebtesten Minister zieht ein Mann einsame Kreise.
Seit ihrem Amtsantritt Anfang Mai hat die schwarz-rote Bundesregierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) deutlich an Zustimmung eingebüßt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervor, die t-online vorliegt.
Lediglich 13 Prozent der Befragten haben sich sehr zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung gezeigt. Dagegen stehen 41 Prozent, die sehr unzufrieden mit der schwarz-roten Koalition sind. Daraus zieht Ipsos die sogenannte Netto-Zufriedenheit, also die Differenz zwischen sehr zufriedenen und sehr unzufriedenen Befragten. Merz' Bundesregierung kommt dabei auf einen Wert von minus 28 – sieben Punkte schlechter also noch im Juni. Laut Ipsos kam die Ampelkoalition kurz vor ihrem Zusammenbruch auf einen Wert von minus 50.
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Pistorius ist einziger Minister mit positiven Werten
Auch die Zustimmung des Bundeskanzlers ist zurückgegangen. 16 Prozent der Deutschen gaben an, sehr zufrieden mit seiner Arbeit zu sein. 44 Prozent äußerten sich hingegen sehr unzufrieden. Merz' Netto-Zustimmung liegt daher bei minus 28, im Vormonat lag dieser Wert noch um fünf Punkte höher.
Beliebtester Politiker im Kabinett bleibt Boris Pistorius (SPD). Der Bundesverteidigungsminister ist zudem das einzige Regierungsmitglied mit einer positiven Netto-Zufriedenheit. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Umfrageteilnehmer waren laut Ipsos sehr zufrieden mit der Arbeit des SPD-Politikers, rund ein Viertel (26 Prozent) zeigten sich sehr unzufrieden. Daraus ergibt sich eine Netto-Zufriedenheit von 11. Damit sank auch Pistorius' Wert deutlich um neun Punkte, liegt jedoch weiterhin über der Zufriedenheit der Bürger mit ihm als damaliges Mitglied der Ampelkoalition.
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SPD-Ministerin auf zweitem Platz
Damit hat Pistorius mehr als 30 Punkte Vorsprung auf seine zweitplatzierte Kabinettskollegin und Parteigenossin Bärbel Bas. Die Arbeitsministerin kommt bei der Netto-Zufriedenheit auf einen Wert von minus 20, drei Punkte weniger als im Juni.
Deutlicher verliert Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil. Der SPD-Politiker verliert im Vergleich zum Juni ganze 15 Punkte, seine Nettozufriedenheit liegt aktuell bei minus 32. 44 Prozent zeigten sich sehr unzufrieden mit Klingbeils Arbeit, zwölf Prozent waren hingegen sehr zufrieden.
Minister von CDU und CSU bilden Schlusslicht
Auf den untersten Rängen finden sich Politiker der Union wieder. Je 48 Prozent der Befragten zeigten sich mit der Arbeit von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche und Gesundheitsministerin Nina Warken (beide CDU) sehr unzufrieden. Reiche verlor dabei 17 Punkte im Vergleich zum Juni, Warken muss 16 Punkte einbüßen.
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Warken kommt damit auf eine Netto-Zufriedenheit von minus 41 und belegt damit den letzten Rang. Reiche erreicht gemeinsam mit Agrarminister Alois Rainer (CSU) den vorletzten Platz, beide kommen auf minus 38 Punkte.
Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat in einer quotierten Online-Umfrage 1.000 Wahlberechtigte zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland befragt, die repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten ausgewählt wurden. Die Befragung wurde am 4. und 5. Juli 2025 durchgeführt.
- Mitteilung von Ipsos über die Juli-Befragung