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Tod mit 65 Jahren: Publizist Tilman Jens gestorben


Publizist Tilman Jens gestorben

Von dpa, t-online, JaH

03.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Tilman Jens: Der Autor ist tot.Vergrößern des BildesTilman Jens: Der Autor ist tot. (Quelle: imago images / teutopress)
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Tilman Jens ist tot. Der Publizist starb am vergangenen Mittwoch nach langer schwerer Krankheit. Er wurde 65 Jahre alt.

Der Autor mehrerer Dokumentationen und Sachbücher Tilman Jens wurde 1954 in Tübingen geboren und lebte viele Jahre in Frankfurt am Main. Er arbeitete als Journalist, Fernsehautor und Buchautor. Seinen Tod gab nun sein Anwalt bekannt.

Gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Heribert Schwan veröffentlichte Jens 2014 das Buch "Vermächtnis – Die Kohl-Protokolle". Das Werk über die Lebenserinnerungen Helmut Kohls brachte einen langen juristischen Streit mit sich. Als Fernsehautor arbeitete Jens regelmäßig für die ARD-Kultursendung "Titel, Thesen, Temperamente" des Hessischen Rundfunks. Nach Angaben seines Verlags verfasste er über 100 Fernsehfeatures, ob ein Porträt des Dirigenten Kurt Masur, eine kritische Dokumentation über christlichen Fundamentalismus oder über Scientology.

"Ein unbequemer Zeitgenosse mit viel Empathie"

"Wie kaum ein anderer Kollege verstand es Tilman Jens, kulturpolitische Themen fernsehgerecht aufzubereiten. Besondere Bilder mit brillanter Sprache zu kombinieren, zeichnete ihn aus", erklärte Schwan. Für ihn sei Jens "ein unbequemer Zeitgenosse, immer herausfordernd, aber mit viel Empathie. Bewundert habe ich seine charakterliche Geradlinigkeit und vor allem seine journalistische Leistungsfähigkeit und Qualität."

Jens besuchte die Odenwaldschule in Südhessen und studierte danach in Konstanz. Über das vom Missbrauchsskandal erschütterte Internat schrieb er später das Buch "Freiwild". Der Sohn des Intellektuellen Walter Jens und der Schriftstellerin Inge Jens setzte sich in zwei Büchern auch mit seinem berühmten, an Demenz erkrankten Vater auseinander.

Aufsehen erregte Jens, als er in den Achtzigerjahren als Mitarbeiter einer Illustrierten zum Tod des Schriftstellers Uwe Johnson recherchierte. Um an Briefe und Tagebücher des Verstorbenen zu kommen, drang er damals in dessen leerstehende Wohnung ein. Ein Fehler, den er bereute, wie er später schrieb: "Das war Einbruch. Das war Diebstahl. Das war kriminell... Ich wurde gefeuert, zu Recht... Ich habe einen kapitalen Fehler gemacht... den größten, vielfach bereuten, doch unzweifelhaft begangenen Fehler meines Lebens."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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