Trauer um Eva-Ingeborg Scholz (†94): Schauspielerin ist tot

Sie ergatterte noch vor vier Jahren den Deutschen Schauspielpreis. Jetzt ist Eva-Ingeborg Scholz im Alter von 94 Jahren gestorben. Das gab unter anderem ihre Tochter bekannt.

Fast 100 Rollen in Film und Fernsehen, dazu der Schauspielpreis und die unverkennbare Vertonung der Disneyfigur "Cinderella": Eva-Ingeborg Scholz hat facettenreiche Spuren hinterlassen in Deutschland. Nun ist die Schauspielerin im Alter von 94 Jahren gestorben, wie am Montag bekannt wurde.

Ihre Tochter, die Schauspielerin Katharina Seyferth, sowie die Agentur von Scholz, teilten die traurige Nachricht mit. Bereits seit mehr als 70 Jahren spielte Scholz zunächst an verschiedenen Theatern und dann auch in Film und Fernsehen unterschiedlichste Rollen. 2018 bekam sie einen Deutschen Schauspielpreis für ihre Darbietung in dem "Tatort: Die Liebe, ein seltsames Spiel" vom Bayerischen Rundfunk. Dort verkörperte sie eine verdächtige Nachbarin namens Helga Maitz an der Seite des Ermittlerduos Batic und Leitmayr.

Sie lieh Cinderella ihre Stimme

In den Vierzigerjahren war sie an verschiedenen Berliner Theatern engagiert und wurde danach Ensemble-Mitglied der Münchner Kammerspiele. Sie war gebürtige Berlinerin, lebte aber in München. Mit ihrer Titelrolle im Defa-Film "1-2-3 Corona", der in den Trümmern von Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg spielt, wurde sie 1948 einem größeren Publikum bekannt.

In den Sechzigerjahren avancierte sie schließlich zu einer oft eingesetzten Seriendarstellerin. Im Kriegsfilm-Dreiteiler "08/15" spielte sie die Geliebte des von Joachim Fuchsberger dargestellten Soldaten. Scholz arbeitete auch als Synchronsprecherin und lieh etwa der Titelfigur des Zeichentrickfilms "Cinderella" ihre Stimme. Eva-Ingeborg Scholz war vorübergehend mit dem Drehbuchautor Georg Hurdalek sowie mit dem Schauspieler Wilfried Seyferth verheiratet. Neben ihrer Tochter hinterlässt sie einen Sohn: Stefan Hurdalek arbeitet ebenfalls als Schauspieler.