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Sexismusvorwürfe gegen Bayreuther Festspiele: "Für manche ist das Alltag"


Sexismus bei Bayreuther Festspielen
Katharina Wagner berichtet von Übergriff

Von dpa
Aktualisiert am 22.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Katharina Wagner: Die 44-Jährige spricht über sexuelle Übergriffe bei ihrer Arbeit.Vergrößern des BildesKatharina Wagner: Die 44-Jährige spricht über sexuelle Übergriffe bei ihrer Arbeit. (Quelle: Florian Seefried/Getty Images)
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Die Bayreuther Festspiele sollen in diesem Jahr ein richtiges Spektakel werden. Doch jetzt gibt es schwere Anschuldigungen auch von Leiterin Katharina Wagner.

Kurz vor dem Auftakt gibt es Sexismusvorwürfe gegen die Bayreuther Festspiele. Der "Nordbayerische Kurier" berichtet von körperlichen Übergriffen auf Frauen, von Beleidigungen und sexistischen Sprüchen.

Die Berichterstattung habe die Festspielleitung "sehr bewegt und tatsächlich überrascht, da betriebsintern keine Informationen zu eventuellen Übergriffen bekannt sind", sagte Festspielsprecher Hubertus Herrmann der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. "Wir werden den Vorwürfen umgehend nachgehen und bitten Betroffene, sich direkt bei der Geschäftsführung zu melden." Er betonte: "Es werden keinerlei Beleidigungen oder tätliche Übergriffe geduldet."

Der "Kurier" berichtet, dass auch Festspielchefin Katharina Wagner von einem Übergriff betroffen gewesen sei. So soll ein "eher bekannter Mitwirkender" sexistische Aussagen gemacht und sie "an der Brust angefasst" haben. "Das entspricht der Wahrheit", sagte sie der Zeitung demnach. Als Leiterin könne sie sich allerdings dagegen "wehren" und habe den Namen der Person nicht öffentlich gemacht.

Auch andere Frauen werden mit ihren negativen Erfahrungen zitiert: "Touchy touchy", sagte eine von ihnen der Zeitung. "Für manche von uns ist das Alltag." Von den Vorwürfen der Mitarbeiterinnen habe Katharina Wagner laut eigener Aussage bis dato nichts gewusst und appelliert, dass man alle Vorfälle melden müsse.

"Da ist überhaupt nichts dran"

Wegen seines Umgangstons steht laut der Zeitung auch der frühere Musikdirektor der Opernfestspiele, Christian Thielemann, in der Kritik. Er soll Musiker angeschrien und beleidigt haben – ein Vorwurf, den der Stardirigent vehement zurückweist: "Da ist überhaupt nichts dran", sagte er der dpa und sprach von einem "Missverständnis".

Derzeit müssten alle Mitarbeiter im Festspielhaus nach wie vor Masken tragen, um sich vor einer Corona-Infektion zu schützen. "Da kommt es vor, dass man Dinge, die andere gesagt haben, nicht versteht. Da wäre ich vorsichtig, wenn ich was aufschnappe."

Der "Kurier" berichtet auch von frauenfeindlichen Äußerungen und von einer Mail, in der es darum gegangen sein soll, dass es zwei Bassistinnen im Orchester gebe. "Eine reicht", soll darin gestanden haben. "Es gibt gar keine Mail", sagte Thielemann dazu der dpa. Die Atmosphäre bei den Festspielen sei hervorragend, betonte der Dirigent, der in diesem Jahr beim "Lohengrin" am Pult stehen soll. Er sprach von "ganz harmonischer, traumhafter Arbeit" und zeigte sich betroffen davon, dass diese jetzt möglicherweise von der Berichterstattung über die Vorwürfe "in Vergessenheit gerät".

Die Festspiele starten an diesem Montag mit einer Neuinszenierung von "Tristan und Isolde", und es könnte ein Opernspektakel der Superlative werden, weil außerdem noch ein neuer "Ring des Nibelungen" auf dem Spielplan steht. Nach zwei Jahren Corona-Ausnahmezustand sollen die Festspiele, die bis zum 1. September dauern, erstmals wieder vor fast vollem Haus stattfinden. 1771 Plätze stehen zur Verfügung – wegen Umbaumaßnahmen rund 200 weniger als üblicherweise.

Verwendete Quellen
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