König Charles III.: Steinmeier überreichte ihm dieses Gastgeschenk

Lange wurde gerätselt, was Bundespräsident Steinmeier dem britischen König zu dessen Staatsbesuch überreicht. Jetzt gibt es Klarheit: Es ist ein Erinnerungsstück.

Es gab schon viele Geschenke an britische Monarchen. Einige davon sorgten für Lacher, wie das Gemälde, welches Joachim Gauck 2015 Queen Elizabeth II. schenkte. Andere wurden gar als hochnotpeinlich bewertet, wie das Präsent von Präsident John F. Kennedy im Jahr 1961: Er überreichte der britischen Königin ein handsigniertes Foto von sich selbst.

Eine Blamage durfte es an diesen Abend auf keinen Fall werden. Schließlich hatte Frank-Walter Steinmeier die Ehre, Charles III. bei seinem ersten Auslandsbesuch als König zu empfangen. Deutschland und der Staatsbesuch des Monarchen, es war eben eine historische Konstellation an diesem 29. März.

Eine Fotografie, die Charles noch nie gesehen hat?

Umso mehr wurde im Vorfeld gerätselt, welches Gastgeschenk Steinmeier für das 74 Jahre alte Oberhaupt des Vereinigten Königreiches ausgesucht hatte. Am Abend dann die Gewissheit: Es ist eine Fotografie. Und zwar eine, die Charles an alte Kindestage erinnern dürfte. Das Bild zeigt ihn als 13-jährigen Jungen neben seinem Vater Philip. Von diesem Moment existieren nur wenige Aufnahmen. Diese hier ist eine davon.

Aber es ist nicht das Motiv, das Steinmeier gewählt hat. Gemeinsam reisten Prinz Philip und Sohn Charles im Jahr 1962 nach Deutschland, kamen am Flughafen Frankfurt am Main an – und wurden dort per Schnappschuss abgelichtet. Denn einen offiziellen Presseempfang hatte es an diesem Tag nicht gegeben, ein junger Praktikant machte das Foto. Dieses Foto, zu sehen im Hintergrund beim Staatsbankett, während einer Rede von König Charles III.:

Frank-Walter Steinmeier erklärt seine Geste in Richtung des Königs vor den Gästen des Staatsbanketts im Schloss Bellevue so: "Sie haben bei unzähligen Gelegenheiten als Botschafter für Aussöhnung, für die Freundschaft zwischen unseren Nationen Ihre Mutter unterstützt. Zu Deutschland haben Sie eine enge persönliche Beziehung. Ein Besuch bei Verwandten führte Sie 1962 das erste Mal hierher. Gerade einmal dreizehn Jahre alt, betraten Sie deutschen Boden – ganz ohne offiziellen Empfang, ohne Presse, ohne Fotografen."

"Als Erinnerung an diesen besonderen Moment"

Dann kommt er auf sein gewähltes Geschenk zu sprechen, sagt: "Und doch gibt es davon ein bezauberndes Foto, einen Schnappschuss, der Sie zusammen mit Ihrem Vater, Prinz Philip, bei Ihrer Ankunft am Flughafen in Frankfurt zeigt. Ein junger Journalist, damals noch Praktikant, hat das Bild auf dem Rollfeld aufgenommen."

Es sei Steinmeier "eine persönliche Freude", dieses Foto "als Erinnerung an diesen besonderen Moment heute, nach 61 Jahren, als Zeichen der langjährigen Verbundenheit zu unserem Land schenken zu können."