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Ex-"Sturm der Liebe"-Star Mona Seefried: "Die Anfragen werden weniger"


TV-Star Mona Seefried
"Bei einigen Kollegen sieht das einfach entsetzlich aus"

InterviewVon Simone Vollmer

21.09.2022Lesedauer: 4 Min.
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Mona SeefriedVergrößern des Bildes
Mona Seefried: Die Schauspielerin steht zu ihrem Alter. (Quelle: IMAGO / Lumma Foto)

Nach ihrem Ausstieg bei der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe" geht die Schauspielerin neue Wege. Auch wenn Hürden auftauchen: Verbiegen lässt sich Mona Seefried nicht.

Sie zählte zu den großen Stars der Erfolgsserie "Sturm der Liebe", war insgesamt 13 Jahre lang als Charlotte Saalfeld zu sehen. Umso schmerzlicher war für ihre Fans, als Mona Seefried 2018 ihren endgültigen Ausstieg aus der ARD-Telenovela verkündete. Die Entscheidung fiel der gebürtigen Wienerin damals nicht leicht, aber sie wollte nicht für immer auf eine Rolle reduziert werden.

Nach dem Serien-Aus hat sich für Mona Seefried viel verändert – beruflich und privat. Welche neuen Hürden sie mit zunehmendem Alter bewältigen muss, warum sie sich trotzdem keinem Schönheitswahn beugt und ob eine Rückkehr an den Fürstenhof für sie wirklich ausgeschlossen ist, hat die Schauspielerin t-online erzählt.

t-online: Wie geht es Ihnen ohne Charlotte und den "Sturm"?

Mona Seefried: Ich war 13 Staffeln dabei und bereue kein einziges Jahr. "Sturm der Liebe" ist ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben. Es war eine wunderbare Zeit, aber irgendwann war Charlotte für mich einfach auserzählt. Sie hat wie eine Katze sprichwörtlich sieben Tode gehabt, und einen achten hätte sie nicht überlebt (lacht). Ich bin eine Schauspielerin, die verschiedene Sachen machen will und nicht auf einen Charakter reduziert werden möchte. Ich kann nicht 20 Jahre immer wieder dieselbe Rolle spielen. Ich bin aber sehr gerührt, dass mir vier Jahre nach meinem Ausstieg immer noch so viele Fans schreiben.

Es gibt also kein Zurück?

Nein, es würde sich alles nur wiederholen. Für mich ist jetzt eine neue Phase angebrochen. Ich starte im Oktober mein Soloprogramm mit dem Titel "Gestatten, Mona Seefried", in dem ich sehr viel über mein berufliches Leben erzähle, Stationen meiner Karriere erwähne und alles immer mit passenden Songs untermale. Auch mit Charlotte Saalfeld werde ich ein Gespräch führen. Ich arbeite derzeit auch noch an einem anderen Theaterstück, das ich nächstes Jahr mit meinem Mann machen möchte. Außerdem gehe ich im Dezember wieder mit dem Stück "4000 Tage" auf Tournee und habe vor Kurzem noch ein Drehbuch eingereicht. Es ist also viel los, auch wenn die Anfragen weniger geworden sind, weil es – ich nenne es mal so – schwieriger wird, eine Frau in meinem Alter zu besetzen.

Sie sind vor Kurzem 65 geworden. Andere Kolleginnen rennen da zum Beauty-Doc. Wie sehen Sie das?

Ich stehe zu meinem Alter, habe tolle 65 Jahre gelebt. Jede Falte in meinem Gesicht erzählt etwas – eine schöne, aber auch mal eine nicht so schöne Geschichte. Das muss man sich doch nicht wegoperieren lassen. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Mensch in meinem Gesicht herumschnippelt – nein, das würde ich nie machen. Außerdem braucht ein Schauspieler eine Mimik, und bei einigen Kolleginnen und Kollegen sieht das einfach entsetzlich aus. Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden. Für mich ist es nichts.

Was ist das Schöne am Älterwerden?

Das Schöne am Älterwerden ist, dass man großherziger wird. Man haut nicht mehr so schnell Negatives raus. Ich glaube immer mehr an Karma und bin fest davon überzeugt, dass man Negatives zurückbekommt, je negativer man selbst ist. Auch wenn in der Welt gerade so viel Schreckliches passiert, muss man versuchen, positiv zu bleiben und die negativen Dinge nicht zu tief in die Seele hineinplumpsen zu lassen. Sonst verliert man seine Energie.

Woher nehmen Sie Ihre Energie?

Wir sind gerade drei Monate in unserem Haus in Italien. Es ist einfach wunderbar hier. Wir leben mitten in der Natur, kein Nachbar weit und breit. Wir haben fast fünf Hektar Land und rundherum gibt es Wildschweine, Stachelschweine, Füchse und Rotwild. Das nächste Dorf ist 15 Autominuten entfernt. Uns fehlt es an nichts. Ich gehe jeden Morgen in meinem Pool schwimmen, danach mache ich Frühstück und ansonsten bin ich hier auch sehr viel körperlich tätig, weil wir vieles selbst machen. Wir haben eine Pergola gebaut, einen großen Betontisch gegossen und müssen Holz für den Kamin hacken. Außerdem haben wir vor einem halben Jahr auf Pellets und Solar umgestellt. Das heiße Wasser haben wir nur durch die Sonne.

Wie hat sich die Beziehung zu Ihrem Mann verändert, als Sie nach "Sturm der Liebe" wieder täglich zu Hause waren?

Wir kennen das schon von früher. Er ist genauso selbstständiger Schauspieler wie ich. Es gab also schon immer Zeiten, in denen wir 24 Stunden am Tag zusammen gewesen sind, aber er hat es natürlich genossen, dass er mal wieder seine eigenen Dinge machen konnte, auch als Künstler. In den 13 Jahren hat er mich ja wirklich rührend unterstützt und alles für mich gemacht. Das ist nicht selbstverständlich für mich. Es gibt nur sehr wenige Männer, die das tun. Eine tägliche Serie zu drehen, ist schon ein Knochenjob. Da musst Du entweder Single sein oder so eine tolle Ehe haben wie ich. Sonst geht das nicht. Man verbringt ja mehr Zeit am Set als zu Hause. Das macht nicht jeder Partner mit.

Kommt Ihre Tochter Laura auch ab und zu vorbei?

Meine Tochter Laura ist gerade mit ihrem Mann Tom Hospes zu Besuch. Sie ist so glücklich mit ihm. Ich liebe meinen Schwiegersohn. Er ist ein ganz toller Kerl. Beruflich läuft es bei den beiden im Schauspielbusiness auch rund. Im Moment genießen wir vier hier unserer Zeit in Italien und haben viel Spaß zusammen. Ich bin sehr froh, dass wir so eine tolle Familie sind. Italien ist herrlich! Ich liebe die italienische Mentalität. Die Italiener sind ganz liebe und freundliche Menschen und können das Leben auch nur mit einem Stückchen Käse und einem Glas Wein genießen.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Mona Seefried
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