Nigel Farage: Skandal-Politiker zieht ins britische Dschungelcamp

TV-Hammer in Großbritannien: Nigel Farage wird schon bald im britischen Dschungelcamp zu sehen sein. Der Politiker bestätigte seine Teilnahme an der Show.

Er ist eines der bekanntesten Gesichter des Landes, mischte jahrzehntelang in der britischen Politik mit. Mittlerweile hat der ehemalige Chef der Ukip-Partei und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage kein offizielles Amt mehr inne, von der großen Bühne will er sich trotzdem nicht verabschieden.

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Beim Nachrichtensender GB News, der als britische Version des US-Senders Fox News gilt, hat der Rechtspopulist seine eigene Show. Bald wird er zudem ein Millionenpublikum vor den TV-Bildschirmen erreichen – im Dschungelcamp. Nigel Farage nimmt an der diesjährigen Ausgabe von "I'm A Celebrity … Get Me Out Of Here!", der Originalversion von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!", teil.

"Die Gerüchte sind wahr … ich sehe euch im Dschungel"

Seit Wochen hielten sich die Gerüchte um die Teilnahme des 59-Jährigen an dem Reality-Format hartnäckig. Farage selbst bestätigte bei GB News, dass er ein Angebot für die Show erhalten habe. Es handle sich um eine solch "beträchtliche Summe", dass er erstmals "sehr, sehr ernsthaft" darüber nachdenke, anzunehmen. Am Montag verkündete er dann bei Twitter: "Die Gerüchte sind wahr … ich sehe euch im Dschungel!"

Am 19. November startet die 23. Staffel im britischen Fernsehen. Farage soll seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste der Macher gestanden haben – und nun die höchste Gage in der 21-jährigen Geschichte der Show bekommen. Wie unter anderem die "Daily Mail" berichtet, habe er einen Vertrag über 1,5 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 1,72 Millionen Euro) ausgehandelt.

Neben dem Geld gebe es für ihn einen weiteren Anreiz, ins Dschungelcamp zu ziehen, hatte der Politiker zuvor betont: "Zehn Millionen junge Menschen gucken sich jeden Abend diese Sendung an. Das sind Leute, die vielleicht keine Nachrichten sehen oder keine Zeitungen lesen. Aber sie sorgen sich trotzdem um ihr Land. Ich könnte, wenn ich es machen würde, eine Verbindung zu diesem Publikum herstellen", sagte er bei GB News.

"Ein Held für einige Leute und ein Bösewicht für Millionen andere"

Farage ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und hat in der Vergangenheit mehrfach mit seinen Äußerungen für skandalträchtige Schlagzeilen gesorgt. In Großbritannien gilt er als Mann von nebenan. Er hat nicht studiert und verließ die Schule im Alter von 16 Jahren. Während seiner Amtszeit inszenierte er sich am liebsten in Pubs, mit Zigarette in der einen und Bier in der anderen Hand.

"Ich bin ein Held für einige Leute und ein absoluter Bösewicht für Millionen andere", sagte Farage im offiziellen Vorstellungsvideo zur Show. Man würde ihn nach seinem Auftritt entweder mehr mögen oder weniger – "aber Sie werden es zumindest herausfinden", so der 59-Jährige an die Zuschauer gerichtet.

Farages politische Karriere begann bei den konservativen Tories, bereits als Schüler trat er bei. 1991 verließ er die Partei im Alter von 27 Jahren aus Protest gegen den europafreundlichen Kurs von Premierminister John Major und gründete die parteienübergreifende Organisation Anti-Federalist League. Aus dieser ging 1993 die Ukip hervor. Das politische Ziel der Partei: Großbritannien aus der Europäischen Union zu führen.

Der Durchbruch gelang bei den Europawahlen fünf Jahre später. Als eines von drei Ukip-Mitgliedern zog Farage ins Europaparlament ein. Diesem gehörte er bis zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union 2020 an. Ein Jahr später gab er seinen Rücktritt als Vorsitzender der Partei Reform UK (zuvor Brexit-Partei) bekannt.