"Tagesschau": Judith-Rakers-Abschied verpasst Quotensensation

Am Mittwochabend führte Judith Rakers zum letzten Mal durch die ARD-"Tagesschau". Viele schauten zu, doch ein anderer Abschied holte bessere Quoten.

Charmant, aber schnörkellos hat sich Judith Rakers vom "Tagesschau"-Publikum verabschiedet. "Danke, dass Sie mich in den letzten 19 Jahren immer wieder in Ihr Wohnzimmer gelassen haben", richtete sie einige Worte an das ARD-Publikum.

Im Abspann war noch zu sehen, wie Kolleginnen und Kollegen in das Studio auf dem NDR-Gelände kamen und Judith Rakers Blumen überreichten. Die Journalistin wirkte ergriffen, fasste sich an die Brust und wischte sich mit der Hand über die Wange. Emotionale Szenen, trotzdem war das Interesse an den Fernsehbildschirmen eher durchschnittlich.

Ein anderer "Tagesschau"-Abschied holte bessere Quoten

10,60 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am Mittwochabend die letzte "Tagesschau" mit Judith Rakers. Diese Zahl ergibt sich, wenn alle ausstrahlenden Sender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt zusammengezählt werden – dritte Programme inklusive. Das entspricht laut Angaben des Norddeutschen Rundfunks einem bundesweiten Marktanteil von 40,7 Prozent. Werden nur die Zahlen im Ersten betrachtet, sahen laut Branchenmagazin "DWDL" im Schnitt 5,49 Millionen Menschen zu.

Damit ist Judith Rakers' finale Sendung nicht der erfolgreichste Abschied in der "Tagesschau"-Geschichte. Als Jan Hofer im Dezember 2020 die Nachrichtensendung ein letztes Mal präsentierte, schalteten 14,77 Millionen Zusehende über alle ARD-Sender hinweg ein. Das entsprach einem Marktanteil von 45 Prozent.

Auch in Bezug auf die durchschnittlichen Einschaltzahlen schaffte Judith Rakers' letzte "Tagesschau"-Sendung keinen Ausreißer. Mit 10,60 Millionen Menschen reiht sich die Quote in den Mittelwert der ARD-Hauptnachrichtensendung ein – der liegt in etwa bei zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern.

Eine "Tagesschau"-Nachfolge für Judith Rakers wird es laut ARD zunächst nicht geben. Die 20-Uhr-Hauptausgabe wird damit weiterhin von Jens Riewa, Susanne Daubner, Julia-Niharika Sen, Thorsten Schröder und Constantin Schreiber präsentiert.