TV Günther Jauch sagt "Wetten, dass..?"-Nachfolge ab
News folgenWird er nun Gottschalks Nachfolger bei „Wetten, dass..?“ oder nicht? Diese Frage stellte sich am Sonntagabend ganz Fernseh-Deutschland. Schließlich hatte Günther Jauch noch am Vorabend in der letzten "Wetten, dass..?"-Sendung mit Gottschalk vor knapp 15 Millionen Zuschauern lauthals verkündet, er würde sich 24 Stunden Bedenkzeit erbitten und dann die Entscheidung in seinem Jahresrückblick bei RTL verkünden. Wie wir jetzt wissen, war dies ein äußerst cleverer Schachzug um genügend Zuschauer für "Menschen. Bilder. Emotionen" anzulocken und es hat funktioniert: 8,39 Millionen (Marktanteil: 26,7 Prozent) verfolgten ab 20.15 Uhr die Sendung. Spitzenquote. Um es besonders spannend zu machen, wies Jauch in seiner Sendung immer wieder auf den großen Showdown hin, denn er hatte Thomas Gottschalk eingeladen, um seine Entscheidung preiszugeben. Eine Viertelstunde vor Ende der Sendung kam es dann zur Auflösung: Jauch hatte einen alten Anzug von Gottschalk angezogen, der ihm zu weit war und sagte flapsig zu seinem alten Freund Gottschalk: "Ich glaube einfach, dass ich das nicht gut kann. Und als Nachfolger von dir könnte ich es schon gar nicht. Ich glaube, alle Beteiligten können damit leben."
Ehrlich gesagt, fühlte man sich als Zuschauer ziemlich hinters Licht geführt. Hat Günther Jauch etwa an guten Einschaltquoten im Vorfeld seines Jahresrückblicks gezweifelt und musste er mit dieser Nummer die Aufmerksamkeit erhaschen? Es macht zumindest den Eindruck, denn sein Auftritt in Gottschalks letzter "Wetten, dass...?"-Show und seine Antwort auf die Frage, ob er der Nachfolger werden wolle, ließen mehr als einen Funken Hoffnung beim Publikum aufkeimen. In dem sonst eher weniger interessanten Jahresrückblick bei RTL zog Jauch zum Ende Gottschalks blauen Anzug an, kombiniert mit Boots in Leoparden-Optik. Dies hatte er dem Showmaster in dessen Sendung versprochen, verbunden mit der Zusage, sein Angebot zu prüfen.
Gottschalk bezeichnet Schöneberger als geeignete Nachfolgerin
Gottschalk sagte einerseits, er wolle sich aus der Debatte heraushalten. Andererseits bezeichnete er Moderatorin Barbara Schöneberger als geeignete Nachfolgerin. "Sie ist wirklich furchtlos, sie ist schnell und ich glaube, sie wäre auch ein Statement, was Frauen betrifft. Die hat das Zeug, es zu können", sagte Gottschalk. Er wisse aber nicht, ob sie bereits gefragt worden sei. Schöneberger selbst hatte zuvor in Jauchs Sendung gesagt, ihre Ankündigung, die Sendung zusammen mit Kai Pflaume zu übernehmen, sei nur ein Spaß gewesen.
"Die Sendung soll weitergehen"
Gottschalk sagte, er habe keinen Zweifel daran, dass "Wetten dass..?" auch ohne ihn funktionieren könne und weitergeführt werden solle. "Ich glaube, das steht fest. Die Sendung soll weitergehen", sagte er. Sein Nachfolger müsse "sich das Ding zurechtrücken. Man darf vor so etwas nicht davon laufen." Gottschalk erzählte, er habe sich schon vor der Bekanntgabe seines Abschieds nach dem schweren Unfall seines Kandidaten Samuel Koch gefragt, wie lange er die Sendung noch durchziehen könne. Die Konkurrenz habe zugenommen und es sei schwerer geworden, der Erwartungshaltung gerecht zu werden, sagte der 61-Jährige. Sein Ausstieg aus der Sendung sei daher nicht nur eine moralische, sondern auch eine praktische Entscheidung gewesen. Und das Rätsel um die Nachfolge bleibt bestehen...
