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Soundtrack Deutschland: Liefers und Prahl kalauern sich durch die Musikgeschichte


"Soundtrack Deutschland"
Liefers und Prahl kalauern sich durch die Musikgeschichte von Ost und West

t-online, Lars Schmidt

29.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Glitzeranzug trifft Nuschelstimme: Jan Josef Liefers, Udo Lindenberg und Axel Prahl in "Soundtrack Deutschland".Vergrößern des Bildes
Glitzeranzug trifft Nuschelstimme: Jan Josef Liefers, Udo Lindenberg und Axel Prahl in "Soundtrack Deutschland". (Quelle: ARD)
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Vom Westberliner David-Bowie-Konzert wummern die Klänge hinüber in eine Ostberliner Wohnung, deren Besitzer in der Speisekammer nach Gewürzgurken sucht. Doch statt des Gemüses findet er dort Jan Josef Liefers und Axel Prahl in Glitzeranzügen. Sie erklären dem erschrockenen Mann, dass sie nicht von der Stasi sind, sondern von der ARD kommen und den Auftrag haben, die musikalische Identität des geteilten und wiedervereinten Deutschlands zu untersuchen. Der Mann ist verwirrt, der Zuschauer auch. So beginnt die Musik-Doku "Soundtrack Deutschland". 45 Minuten Saure-Gurken-Zeit im Ersten.

Das Münsteraner "Tatort"-Gespann als Zeitreisende in einer Dokumentation über die Musik in Ost und West - die Intention dahinter ist klar. Die ARD schickt mit dem Duo nicht nur zwei Quotengaranten los. Der Ossi Liefers und der Wessi Prahl verkörpern zudem beide Teile des seit 25 Jahren wiedervereinten Landes und sind selbst musikalisch aktiv. Jan Josef Liefers mit seiner Band Radio Doria. Axel Prahls Kapelle heißt Inselorchester.

Bananenwitz statt neuer Informationen

Doch Neues oder Erhellendes fördern sie nicht zutage. Aber was sollte man von "Soundtrack Deutschland" auch erwarten, wenn die ewig gleichen Protagonisten vor die Kamera gezerrt werden: Lindenberg, Maffay, Grönemeyer, Puhdys, Karat, Silly. Zudem gab es in der Vergangenheit schon einige Dokumentationen über die Jugend-, Musik- und Pop-Kultur in beiden Teilen Deutschlands.

Und so juxen sich die beiden Schauspieler mangels neuer Informationen in der von ihnen gewohnten "Tatort"-Manier durch die vier Jahrzehnte Musikkultur. Doch das Gagfeuerwerk ist nur eine Kakophonie, um mal in der Sprache der Musik zu bleiben. Prahl erzählt einen Bananenwitz, Liefers macht sich über das Wirtschaftswunder lustig. Abgedroschene Phrasen und schaler Wortwitz reihen sich aneinander.

Altherrenwitzduo im Glitzerfummel

Zwar erwartet man von einer Musik-Doku keine bierernste Angelegenheit. Es geht schließlich um Unterhaltung. Doch das personifizierte Altherrenwitzduo Liefers und Prahl überstrahlt hier in seinem Glitzerfummel das, worum es wirklich geht. Vergnüglich für Fans des "Tatorts" aus Münster. Ernüchternd für Musikfans, die sich vielleicht Neues zu dem Thema erhofften.

Teil zwei der dreiteiligen Doku geht so albern weiter: Axel Prahl grölt in Anspielung auf das Springsteen-Konzert in Ostberlin "Born in the USA". Zwei alte Damen intervenieren und hetzen ihre Hunde namens Mielke und Ulbricht auf die Schauspieler. Die rennen weg, hängen die Köter ab und Liefers spricht: "Jetzt können wir sagen, Mielke und Ulbricht besiegt zu haben." Im Anschluss flötet "Wind of Change" von den Scorpions aus den Boxen.

Teil zwei und drei von "Soundtrack Deutschland" laufen am 30. September und 1. Oktober, jeweils um 21.50 Uhr, in der ARD.

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