t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeUnterhaltungStars

20 Jahre nach dem Band-Aus: Das macht Kim Frank von Echt heute


20 Jahre nach dem Band-Aus
Echt jetzt? Das macht Sänger Kim Frank heute


24.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Kim Frank: 1994 gründete er die Band Echt.Vergrößern des Bildes
Kim Frank: 1994 gründete er die Band Echt. (Quelle: Becker&Bredel/imago-images-bilder)

Mit 17 Jahren avanciert Kim Frank zum Teenie-Idol. Ein Leben auf der Überholspur. Dann wird es ruhig um den Frontsänger der Band Echt. Heute wird der Mädchenschwarm von damals 40 Jahre alt.

"Ich bin eines dieser Kinder gewesen, aus dem nichts hätte werden sollen", erzählt Kim Frank im Jahre 2018 in einem Podcast. Er ist gerade einmal ein Jahr alt, als sich die Eltern trennen. Die Familie lebt in einer Sozialbausiedlung, das Geld ist knapp. Von den Lehrern nicht gefördert, trägt der unterschätzte Schüler ein Aggressionspotenzial in sich, das ihm noch allerlei Probleme bescheren wird. Aber manchmal ist Wut auch ein Motor, nicht nur für Künstler.

Während er mit elf Jahren Gesangsunterricht nimmt und jeden Tag übt, ist da gleichzeitig diese düstere Vision, mit 24 Jahren zu sterben. Ungewöhnliche Gedanken für ein Kind. Bis heute aber ist Frank dieser Mensch geblieben, der durch "Ungewöhnliches" überrascht. Hinlänglich bekannt ist sein früher Ruhm mit der Band Echt, die aus einer Schüler-Combo aus fünf Flensburger Jungs hervorgegangen war. Das Leben auf der Überholspur ist mit der Auflösung der Band im Jahre 2002 schlagartig vorbei. Disharmonien, Streitereien kommen in den besten Familien vor. Und eine Band, das ist im Grunde auch nichts anderes als eine Familie.

Während junge Menschen mit Anfang 20 durchstarten, nimmt Frank sich bereits eine Auszeit. Ein Bauernhof in Flensburg. Einatmen. Ausatmen. Ruhe und frische Luft. Was für das Allroundtalent Erholung und Selbstreflexion sind, ist für die Presse eine Depression, was der Künstler – vollkommen zu Recht – auch heute noch als "frech" empfindet: "Es gab Hochs und Tiefs", sagt er, dazu "viel Kifferei". Depressiv aber sei er nie gewesen.

"Es gab Tage, da hatte ich nur 30 Cent in der Tasche"

Nach drei Jahren Verschnaufpause fängt Frank wieder an zu arbeiten. Er hat die Hauptrolle in einem Kinofilm, schreibt ein Buch. 2007 kehrt er kurzfristig mit seinem Album "Hellblau" als Solointerpret auf die Musikbühne zurück. Doch dann der private Super-GAU: Anzeige wegen Steuerhinterziehung! Der bis eben noch gut verdienende Künstler verliert seinen ganzen Besitz. Das Konto wird gepfändet. "Es gab Tage, da hatte ich nur 30 Cent in der Tasche", so Frank im Gespräch mit dem Unternehmer Matze Hielscher.

Was nun? Wie soll es weitergehen? Die Taschen sind leer. Aber wer Kreativität besitzt und weiß, wie man sie nutzt, hält einen wahren Schatz in den Händen. Frank legt jetzt erst richtig los. Nicht als Sänger, sondern als Regisseur und Geschichtenerzähler. Er widmet sich dem Film, seine zweite große Leidenschaft nach der Musik.

Frank dreht an die 100 Musikvideos. Darunter für Sänger wie Andreas Bourani, Sido oder Mark Forster. 2016 wird das Video zum Udo-Lindenberg-Song "Durch die schweren Zeiten" als bestes nationales Video mit dem Echo ausgezeichnet. "Ein fantastischer Regisseur, zu dem ich hohes Vertrauen habe", sagt Lindenberg über Frank in einer Doku zum Videodreh. Und der Mann, dem fernab der medialen Öffentlichkeit Großartiges gelingt, entgegnet: "Am Ende ist man es immer selber, der einen aus der Scheiße holt."

Empfohlener externer Inhalt
Facebook
Facebook

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

2018 dreht Frank seinen ersten Film. "Wach" begeistert so sehr, dass er für den Grimme-Preis nominiert wird. Mit der Auszeichnung klappt es zwar nicht, aber das ändert nichts an dem berechtigten Stolz, etwas geschaffen zu haben, das berührt. Es folgen Projekte wie der Fiction-Podcast "Enthüllt". Geschrieben und gesprochen von ihm selbst, unterstützt von Kollegen wie Axel Prahl, August Diehl und Pheline Roggan.

"Mir ging es nie um Fame"

"Ich gehöre nicht zu denen, die stattfinden wollen, nur um stattzufinden. Mir ging es immer nur um das, was ich tue, nie um Fame", so Frank, den man getrost als einen Macher im Hintergrund bezeichnen kann.

"Du kannst Emotionen bei den Leuten hervorrufen. Du weißt, wie man es macht", sagte einmal einer der Echt-Manager zu ihm. Er war zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt. Seit diesem Tag erinnert sich Kim Frank immer wieder an diese Aussage. Er hat sie, man kann es nicht anders sagen, regelrecht verinnerlicht. Heute wird Kim Frank 40 Jahre alt. Und gemessen an all dem, was ihm bis jetzt gelungen ist, darf man gewiss noch einiges von ihm erwarten.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website