Badeverbot nach Strand-Invasion "Portugiesische Galeeren" sind selbst tot noch gefährlich

Giftige Meerestiere treiben an Frankreichs Strände – und bringen den Badebetrieb zum Erliegen. Selbst tot sind sie noch gefährlich.
An der baskischen Atlantikküste ist es am Wochenende zu mehreren Sperrungen von Stränden gekommen. In Bidart, Biarritz und Anglet wurde das Baden vorübergehend untersagt – Grund war das vermehrte Auftauchen von Physalien, auch bekannt als "Portugiesische Galeeren" oder "Seeblasen".
Die Meerestiere ähneln optisch Quallen, ihre bis zu 20 Meter langen Tentakel können allerdings gefährliche Nesselwirkungen auf die Haut von Menschen haben. Laut der französischen Regionalzeitung "Sud Ouest" mussten mehrere Badebereiche gesperrt werden. Einzelne Strände wurden inzwischen wieder geöffnet – doch ein erneutes Auftreten ist nicht ausgeschlossen.
Gefährlicher Besucher aus den Tropen
Die Physalie sieht auf den ersten Blick harmlos aus: ein violett schimmernder, transparenter Blasenkörper, der auf der Wasseroberfläche treibt. Doch unterhalb verbirgt sich ein Netz aus langen Tentakeln, das giftige Nesselzellen enthält – tödlich für kleine Fische, schmerzhaft bis gefährlich für Menschen.
Selbst tot stellen die Tiere noch ein Risiko dar. Die zuständige Behörde warnt daher ausdrücklich davor, die Tiere zu berühren: "Auch wenn sie faszinierend anzusehen ist, ist es wichtig, das richtige Verhalten zu kennen", heißt es in einem Facebook-Beitrag. Der Ratschlag: nicht anfassen – auch nicht am Strand – und bei Sichtung die Rettungsschwimmer informieren.
Klimawandel bringt tropische Arten an Europas Küsten
Eigentlich ist die "Portugiesische Galeere" in wärmeren Regionen zu Hause – etwa im Indischen oder im Pazifischen Ozean. Doch in den vergangenen Jahren wurde sie vermehrt auch in europäischen Gewässern gesichtet. Fachleute führen das auf steigende Wassertemperaturen zurück, die die Ausbreitung der Tiere begünstigen.
Bereits 2023 tauchten Physalien an der Île de Ré und in der Vendée auf. Auch an der belgischen Küste und im französischen Département Finistère wurden sie in den letzten Jahren gemeldet. An der baskischen Küste ist ihr Auftauchen im Sommer inzwischen keine Seltenheit mehr – mit spürbaren Folgen für Urlauberinnen und Urlauber.
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