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Verkehrsminister Volker Wissing dämpft Hoffnung auf Verbrenner-Zukunft


Verkehrsminister gegen E-Fuels
Wissing dämpft Hoffnung auf Verbrenner-Zukunft

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 14.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Bundesverkehrsminister Volker Wissing: Nicht genug E-Fuels für alle Verbrenner.Vergrößern des Bildes
Bundesverkehrsminister Volker Wissing: Nicht genug E-Fuels für alle Verbrenner. (Quelle: Political-Moments/imago-images-bilder)

Die Verbote für Benziner und Diesel rücken näher. E-Fuels gelten als Überlebenschance für den Verbrennungsmotor. Zu Unrecht, sagen einige Experten. Auch Bundesverkehrsminister Wissing setzt nicht auf den synthetischen Kraftstoff.

Der Verbrenner ist raus: Längst haben wichtige Städte das Verbot für Diesel und Benziner beschlossen. Zu schmutzig seien sie im Vergleich zu E-Autos. Nicht aber, wenn sie mit E-Fuels betankt werden. Diese synthetischen Kraftstoffe gelten denen als mögliche Lösung, die noch nicht auf den Stromer umsteigen wollen. Bislang zumindest.

Der E-Antrieb hat das Rennen für sich entschieden

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dämpft nun genau diese Erwartung, die seine eigene Partei noch im Bundestagswahlkampf geteilt hatte. "Wir müssen die verschiedenen Energieträger dort einsetzen, wo sie am effizientesten sind. Das ist beim Pkw der E-Antrieb", sagt er nun im "Tagesspiegel".

Insbesondere im Flugverkehr werde man E-Fuels brauchen, sagt Wissing. "Auf absehbare Zeit werden wir aber nicht genug E-Fuels haben, um die jetzt zugelassenen Pkw mit Verbrennungsmotor damit zu betreiben." Eine Einschätzung, die Experten schon seit Langem vertreten.

"Schlechter als E-Fuels geht es eigentlich nicht"

Automobilwirtschaftler Ferdinand Dudenhöffer etwa sagt: "E-Fuels sind eine sehr teure Sache: Für Pkw undenkbar, bei Lkw mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Brennstoffzelle und vom batterie-elektrischen Antrieb verdrängt." Auch der Professor vom Center Automotive Research in Duisburg räumt dem Synthetik-Sprit zwar Chancen etwa im Schiffs- oder Flugverkehr ein. Auf der Straße seien sie aber eher ein Ausweichmanöver der Mineralöl- und Autoindustrie, um mehr Zeit für die konventionellen Antriebe zu schinden.

Denn E-Fuels seien nicht nur sehr teuer. Sondern auch sehr ineffizient: Über mehrere Energie-intensive Transformationen wird dabei Diesel aus Solarstrom hergestellt, der schließlich mit einer Effizienz von 40 Prozent verbrannt wird. Ihre Gesamteffizienz liegt bei nur 15 Prozent. "Das heißt 85 Prozent der Energie gehen verloren. Schlechter geht es eigentlich nicht", sagt Dudenhöffer.

Kombination könnte sinnvoll sein

Stefan Pischinger hält dagegen: "Ohne E-Fuels werden wir bis 2045 nicht klimaneutral sein können und auch die Zwischenziele nicht schaffen", sagt der Motoren-Professor der RWTH Aachen. Grund seien die riesigen Verbrenner-Bestände. Weltweit gibt es rund eine Milliarde Autos mit Benzin- oder Dieselmotor, allein in Deutschland sind es mehr als 46 Millionen.

"Selbst, wenn die für bis 2030 optimistisch avisierten 10 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen würden, wären das gerade einmal 22 Prozent der Fahrzeuge auf der Straße", sagt Pischinger. Die Kombination aus Verbrenner und E-Fuels könne deshalb eine große Hilfe dabei sein, den CO2-Ausstoß zu senken.

Andreas Radics vom Strategieberater Berylls schließlich vereint beide Positionen: "Synthetische Kraftstoffe besitzen daher zwar das Potenzial, das Aus des Verbrennungsmotors zu verzögern, aufhalten werden sie es nicht."

Verwendete Quellen
  • tagesspiegel.de
  • Podcast "Ladezeit"
  • Statista
  • Nachrichtenagentur dpa
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