BMW plant Zusatzschichten fĂŒr E-Auto i4
Eigentlich fallen aufgrund von Chipmangel zurzeit jede Menge Schichten bei Autoherstellern aus. Nicht so bei BMW. In einem deutschen Werk geht der Konzern deshalb ganz neue Wege.
Der Autobauer BMW will wegen der hohen Nachfrage nach dem vollelektrischen CoupĂ© i4 zusĂ€tzliche Schichten im Werk MĂŒnchen einfĂŒhren. DarĂŒber gebe es jetzt GesprĂ€che mit dem Betriebsrat, sagte eine BMW-Sprecherin am Mittwoch. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel, zusĂ€tzlich zu den tĂ€glich zwei Schichten von Montag bis Freitag am Samstag zu arbeiten.
Die "Wirtschaftswoche" berichtete, die Wartezeit fĂŒr einen bestellten i4 betrage derzeit schon neun Monate. Deshalb wolle BMW im ersten Quartal Samstagsschichten in MĂŒnchen einfĂŒhren.
Nachfrage fĂŒr i4 sei "höher als erwartet"
BMW-Sprecherinnen sagten dazu, die Nachfrage nach dem i4 sei "höher als erwartet", die Wartezeiten gingen bis ins zweite Quartal 2022. Die Produktion des groĂen CoupĂ©s, das mit den Elektroautos von Tesla konkurriert, lief Ende Oktober an â etwas frĂŒher, als ursprĂŒnglich geplant. Laut Vertriebsvorstand Pieter Nota gibt es in Europa gegenwĂ€rtig eine signifikant fĂŒnfstellige Zahl an AuftrĂ€gen fĂŒr den i4.
Bisher werden in MĂŒnchen tĂ€glich rund 1.000 Autos der 3er- und 4er-Reihe gebaut. Der vollelektrische i4 lĂ€uft dort jetzt vom selben Band wie die 3er und 4er mit Benzin-, Diesel- und Hybridantrieb. Die Fahrzeuge unterscheiden sich vor allem durch den Elektroantrieb und die Batterie.
Halbleiter-EngpÀsse stören Produktion weniger
Theoretisch könnte der i4 auch im BMW-Werk in Mexiko gebaut werden, wo ebenfalls 3er vom Band laufen. Aber kurzfristig sei das wegen der notwendigen Anlagen und Mitarbeiterschulung nicht umsetzbar, es gebe dazu auch keine konkreten PlĂ€ne, sagte eine Sprecherin. Möglich sei es aber, in MĂŒnchen mehr KapazitĂ€t fĂŒr den i4 zu schaffen durch Verlagerung von 3er-AuftrĂ€gen an andere Standorte.
Von Halbleiter-EngpĂ€ssen ist die Produktion des neuen Elektroautos weniger betroffen: Es genieĂt bei der Versorgung "eine gewisse PrioritĂ€t" im Konzern, wie der MĂŒnchner Werksleiter Peter Weber beim Produktionsstart sagte.