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Echt, das sind jetzt Oldtimer?


Neue Kandidaten fürs H-Kennzeichen
Echt, das sind jetzt Oldtimer?

Von dpa, t-online, mab

11.12.2020Lesedauer: 5 Min.
Dritte Generation: Der Golf III wurde etwas rundlicher als die Vorgänger.Vergrößern des BildesDritte Generation: Der Golf III wurde etwas rundlicher als die Vorgänger. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Golf III gegen den Astra, so hieß vor knapp 30 Jahren das neue Duell in der Kompaktklasse. Aber auch andere Modelle debütierten 1991 – und rücken damit 2021 in die Oldtimer-Generation vor.

Ob Autofahrer wollen oder nicht: Sobald die Erstzulassung 30 Jahre zurückliegt, gilt ein Auto nach amtlicher Definition als Oldtimer. Ob es das H-Kennzeichen erhält, das Steuervergünstigungen bringt und freie Fahrt in Umweltzonen, steht auf einem anderen Blatt. Denn hierzu ist ein amtliches Gutachten notwendig. Hier kommt eine Auswahl von zehn Modellen, die sich offiziell für das begehrte Kennzeichen qualifizieren, denn sie werden nun 30. Darunter Pragmatiker und teure Exoten sowie "das beste Auto der Welt".

Die Preiseinschätzungen gibt der Marktbeobachter Classic Data ab, der die Erhaltungszustände 2 ("Guter Zustand. Mängelfrei, aber mit leichten Gebrauchsspuren") und 3 ("Gebrauchter Zustand. Fahrzeuge ohne größere technische und optische Mängel, voll fahrbereit und verkehrssicher") unterscheidet.

VW Golf III

17 Jahre nach der Erstauflage des Millionensellers aus Wolfsburg brachte VW den Golf III heraus. Er wurde rundlicher als der Vorgänger. Aber das Konzept – ein Kompaktwagen mit wahlweise drei oder fünf Türen – blieb gleich. Erstmals waren im Golf Airbags verfügbar. Mit dem VR6 kam sogar ein Sechszylinder unter die Haube, auch der Turbodiesel TDI war ein Novum. Die Kombiversion (Variant) folgte erst 1993. Der Preis für den Schrägheck-Fünftürer 1.8 l mit 75-PS-Benziner im Erhaltungszustand 2: 2.600 Euro (Zustand 3: 1.500 Euro).

Mercedes-Benz S-Klasse (W 140)

Für "das beste Auto der Welt", so die Werbebotschaft zur Markteinführung, gab es gleich zu Beginn zwei Dämpfer. Zum einen war bei einigen gut ausgestatteten Modellen wegen geringer Zuladung bereits das zulässige Gesamtgewicht überschritten, wenn eine vierte Person zustieg. Und dann passte die Stuttgarter Limousine, weit über zwei Meter breit, nicht auf den Autozug der Deutschen Bahn. Mercedes besserte in beiden Fällen nach und löste das Problem der Breite mit einklappbaren Außenspiegeln. Im Laufe der Bauzeit kamen viele technische Neuerungen an Bord der bis zu 5,21 Meter langen S-Klasse: ESP, Sprachsteuerung, Einparkhilfe. Von Beginn an zu haben: ein mächtiger Zwölfzylinder. Ein 300 SE mit 231 PS starkem 3,2-Liter-Reihensechszylinder ist mit 11.100 Euro (Zustand 2) und 5.000 Euro (Zustand 3) geführt.

Opel Astra F

Im Sommer 1991 war die Zeit des Kadett abgelaufen: Opel schickte als Nachfolger und Golf-Konkurrenten den ersten Astra ins Rennen. Zum Marktstart gab es nur ein Schrägheckmodell, das als Drei- und als Fünftürer bestellt werden konnte, im Herbst rückte der Kombi (Caravan) nach. Während der Name Astra Assoziationen mit der Raumfahrt wecken sollte, rollte das Kompaktmodell noch auf der gleichen technischen Plattform wie sein Vorgänger mit dem veralteten Namen. Der Preis für den 1.6i mit 75 PS: 1.700 Euro (Zustand 2) und 1.100 Euro (Zustand 3).

Seat Toledo

Die Limousine, angesiedelt in der unteren Mittelklasse, war das erste Modell unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns, der Seat im Jahr zuvor zu fast 100 Prozent übernommen hatte. Der gut 4,30 Meter lange Stufenheckwagen mit dem großen Kofferraum (550 Liter) und Golf-Teilen unterm Blech ersetzte das Modell Malaga und war von VW und Seat gemeinsam entwickelt worden. Preis für den ab Mai 1991 gebauten Vierzylinder 1.8 mit 88 PS: 2.200 Euro (Zustand 2) und 1.000 Euro (Zustand 3).

Bugatti EB 110 GT

Nachdem 1960 der letzte Bugatti die Werkshallen in Molsheim verlassen hatte, feierte die französische Traditionsmarke 1991 ihr Comeback mit einem Sportwagen der Extraklasse. Unter der Haube verbarg sich ein V-Mittelmotor mit zwölf Zylindern, der das Geschoss mit einem Chassis aus Kohlefaser und permanentem Allradantrieb in rund 3,5 Sekunden auf Tempo 100 katapultierte, Endgeschwindigkeit fast 350 km/h. Seine Premiere gab der EB 110 am 15. September 1991, dem 110. Geburtstag von Markengründer Ettore Bugatti. Rund 700.000 D-Mark kostete der EB 110 GT neu, gebraucht liegen die Preise für das Coupé mit 560 PS aus 3,5 Litern heute höher: 800.000 Euro (Zustand 2) und 520.000 Euro (Zustand 3).

Mitsubishi Space Wagon

Ab dem Herbst 1991 gab es den Großraumlimousinen-Pionier in runderneuerter Zweitauflage nach dem Debüt 1983. Gemeinsam mit dem ein Jahr später in Europa durchstartenden Renault Espace machte der Siebensitzer die Gattung der größeren Familienvans populär. Gegenüber aktuellen Vans der Klasse wirkt der Space Wagon mit rund 4,50 Meter Länge und 1,60 Meter Höhe heute eher wie ein Kombi. Preis für den 1800 GLi mit dem einst neuentwickelten 122 PS starken Ottomotor: 2.600 Euro (Zustand 2) und 1.200 Euro (Zustand 3).

Bentley Continental R

2,4 Tonnen bringt das Luxuscoupé auf die Waage, das als Neuwagen für mehr als 500.000 D-Mark verkauft wurde. Der Viersitzer der britischen Edelmarke bekam einen V8 mit 6,75 Liter Hubraum und Abgasturbolader eingebaut. Der hatte mit dem komfortablen Koloss keine Probleme und ermöglichte Fahrleistungen eines potenteren Sportwagens. Teurer und schneller war zuvor kein Bentley gewesen. Eine Cabrioversion folgte 1995. Der Preis fürs 359 PS starke Coupé ist im Vergleich zu damals fast ein Schnäppchen: 45.300 Euro (Zustand 2) und 31.700 Euro (Zustand 3).

Auf das Gutachten kommt es an
Voraussetzung für das H-Kennzeichen ist ein Oldtimer-Gutachten. Das stellt ein amtlich anerkannter Sachverständiger einer Überwachungsorganisation wie Dekra und GTÜ oder ein Tüv aus. Beurteilt werden zum Beispiel der Erhaltungszustand und die Originalität von Fahrzeug und Teilen. So legt es die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) in Paragraf 23 fest. Laut Tüv Nord kostet ein solches Gutachten je nach Fahrzeugart zwischen rund 80 und 200 Euro. Autos mit H-Kennzeichen brauchen in Umweltzonen keine Feinstaubplakette. Nach Auskunft des Bundesfinanzministeriums liegt die Kfz-Steuer unabhängig von Hubraum und Emissionen bei pauschal 191,73 Euro im Jahr. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) lag der Bestand an Oldtimern mit H-Kennzeichen zum 1. Januar 2020 in Deutschland bei 390.640 Fahrzeugen, der ohne bei 189.095 Fahrzeugen. Die neue Statistik wird für März 2021 erwartet.

Porsche 968

Das Modell folgte auf den 944 in verblüffend ähnlichem Design. Dafür gab's aus dem Motorraum einen Superlativ zu vermelden: Der überarbeitete Dreiliter-V4 (kein Sechszylinder) war damals mit 305 Newtonmeter der drehmomentstärkste Serienvierzylinder der Welt. Das Spitzentempo des 239 PS starken Hecktrieblers lag bei mehr als 250 km/h, die Beschleunigung auf Tempo 100 gelang dem letzten Transaxle-Modell von Porsche (Motor vorn, Getriebe an der Hinterachse) in rund 6,5 Sekunden. Angeboten wurde der 968 als Coupé und Cabrio. Der Preis fürs Coupé: 24.000 Euro (Zustand 2) und 14.000 Euro (Zustand 3).

Audi 80 (B4)

Die vierte Generation war der letzte Audi 80, bevor daraus 1994/95 die Modellreihe A4 wurde. Mit dem B4 war der Audi 80 erstmals mit einem bis zu 174 PS starken Sechszylinder zu haben. Einige Benziner konnte man als Quattro mit Allradantrieb bestellen. Die Turbodiesel – der stärkere mit Direkteinspritzung – gab es nur als Fronttriebler. Praktisch: Die Rückbanklehne konnte man umklappen, wodurch der Stauraum auf 1.100 Liter wuchs, für ein Stufenheckmodell ein beachtlicher Wert. Der Preis für den Vierzylinder 2.0 E mit 115 PS: 2.500 Euro (Zustand 2) und 1.200 Euro (Zustand 3).

BMW 5er Touring (E34)

Als Sportversion M5 gab es den 5er schon, aber der Touring war die Neuheit des Jahres bei BMWs Baureihe der oberen Mittelklasse. Damit hatte BMW die großen Kombis als Angebot für Familien entdeckt. Die sollten mehr als nur ein Vehikel für Handwerker sein wie einst etwa die T-Modelle von Mercedes. Allerdings war das Raumangebot gegenüber der Konkurrenz von Mercedes und Audi etwas beengter. Der Preis für den 520i mit 150 PS: 6.400 Euro (Zustand 2) und 3.300 Euro (Zustand 3).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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