Tipps zur Pkw-Maut Beschlossen: Gebühren für deutsche Fernstraßen
Rund zwei Jahre hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt benötigt, um den Weg der Pkw-Maut im Bundestag und schließlich auch im Bundesrat zu ebnen. Frühestens ab 2019 werden fast alle Verkehrsteilnehmer zur Kasse gebeten – mit einer unverständlichen Ausnahme. Doch was kommt damit auf uns zu?
Inländer sollen für das knapp 13.000 Kilometer lange Autobahnnetz und das 39.000 Kilometer lange Netz der Bundesstraßen Maut zahlen. Pkw-Fahrer aus dem Ausland nur auf den Autobahnen.
Jahresabo für maximal 130 Euro
Alle deutschen Autobesitzer müssen eine Jahresmaut zahlen, die vom Konto abgebucht wird. Sie richtet sich nach Größe und Umweltfreundlichkeit des Motors. Im Schnitt kostet sie 67 Euro, maximal 130 Euro. Benziner sind günstiger als Diesel.
Kompensation über die Kfz-Steuer
Inländer sollen für Mautzahlungen durch eine geringere Kfz-Steuer komplett wieder entlastet werden. Bei besonders sauberen Autos (Euro 6) soll die Steuer sogar stärker sinken als der Mautbetrag.
Nachweisbare Nichtnutzung im Nachhinein beantragen
Inländer, die nachweisen können, dass sie in einem Jahr nicht auf Autobahnen und Bundesstraßen gefahren sind, können die Maut zurückfordern. Nachweis könnte ein Fahrtenbuch sein.
Kurzzeittarife für Touristen von 2,50 bis 50 Euro
Für ausländische Autofahrer gibt es neben der genauso berechneten Jahresmaut auch zwei Kurzzeittarife je nach Motoreigenschaften: Eine Zehn-Tages-Maut für 2,50, 4, 8, 14, 20 oder 25 Euro und eine Zwei-Monats-Maut für 7, 11, 18, 30, 40 oder 50 Euro.
Die Gebühren können direkt von Zuhause über das Internet oder auch an Tankstellen bezahlt werden.
Zahl der Kleintransporter wird wohl rasant zunehmen
Mautpflichtig sind auch Wohnmobile. Motorräder, Elektroautos, Wagen von Behinderten und Krankenwagen sind mautfrei.
Völlig unverständlich ist allerdings, dass Transporter mit einem Fahrzeuggewicht von 3,5 bis 7,49 Tonnen weiterhin keine Maut zu befürchten haben. Von der Maut ausgenommen sind ebenso Fernreisebusse – hier steht die Förderung dieser relativ umweltfreundlichen Mobilität im Vordergrund.
Elektronik statt Pickerl: moderne Maut
Statt an Klebevignetten sollen alle Mautzahler über das Nummernschild ihres Autos zu erkennen sein. Kontrolliert werden soll dies in Stichproben durch einen elektronischen Kennzeichenabgleich. Daten sollen nur hierfür erfasst und schnell wieder gelöscht werden.
Schwarzfahrer müssen mit Strafen rechnen
Wer keine Maut zahlt und erwischt wird, muss eine Geldbuße zahlen. Genaue Summen sind noch nicht festgelegt. Geldbußen sollen auch im Ausland eingetrieben werden.