Gesichtserkennung: Continental bringt neuen Überwacher ins Auto

Immer mehr Überwacher im Auto: Das passt längst nicht jedem Kunden. Ein neuer Aufpasser soll aber nur ganz bestimmte Fahrer ärgern – nämlich Diebe.

Nie wieder Auto-Klau? Eine Weltneuheit des Zulieferers Continental und des Biometrie-Spezialisten Trinamix verspricht Sicherheit auf einem ganz neuen Level. Die Idee dahinter kennt man vom Smartphone: Erst wenn das Telefon seinen Besitzer per Kamera erkannt hat, gibt es seine Funktionen frei. Bald soll diese Gesichtserkennung auch in Autos funktionieren – und nur noch den Motor starten lassen, wenn der Richtige hinterm Lenkrad sitzt.

"Die Technologie schützt zuverlässig vor Autodiebstahl, da das Fahrzeug erst nach erfolgreicher Authentifizierung der Person im Fahrersitz gestartet werden kann", vespricht Continental.

Aufpasser kann auch Tankrechnung bezahlen

Obendrein sei der Aufpasser nicht nur sicher, sondern auch praktisch. Denn er könne auch in vielen anderen Situationen gute Dienste leisten: etwa beim digitalen Bezahlen der Spritrechnung an der Tankstelle, im Parkhaus oder auch an der Mautstelle auf dem Weg in den Urlaub. "Darüber hinaus kann die Technologie für Zahlungen in App-Stores oder für den Zugang zu digitalen Diensten genutzt werden", heißt es bei Continental. Wann das System reif für die Markteinführung ist, verraten die Entwickler bislang aber nicht.

Das System einfach zu überlisten, indem man ein Foto des Autobesitzers vor die Kamera hält – ziemlich ausgeschlossen. Denn erstens klappt dieser billige Trick selbst bei modernen Smartphones nicht, da sie eine Tiefenwirkung erkennen – oder eben ihr Fehlen. Und zweitens habe der Überwacher im Auto darüber hinaus eine neuartige Lebenderkennung: Das System soll menschliche Haut identifizieren und beispielsweise von einem Foto oder gar einer realistischen dreidimensionalen Maske unterscheiden können. Es erfülle die höchsten biometrischen Sicherheitsstandards, sagt Continental.

Und die Neuentwicklung kann noch etwas: Ihre Kamera unterstützt den Aufmerksamkeitsassistenten, der die Reaktionen des Fahrers beobachtet und warnt, wenn die Zeit reif ist für eine Pause. Anders als der Diebstahlschutz wird dieses System künftig zur Pflicht in Neuwagen.