"Haltung und Standfestigkeit" Bas fordert von Unternehmen mehr Engagement gegen AfD
Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas fordert von Firmen mehr Engagement gegen rechts. Einige Unternehmer machen dies bereits. Und das hat Folgen.
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat die deutsche Wirtschaft zu "mehr Haltung" gegenüber der AfD aufgerufen. Sie wünsche sich, "dass Unternehmerinnen und Unternehmer sich zu Vielfalt in ihrer Belegschaft bekennen und Diskriminierung bekämpfen", sagte die SPD-Politikerin den Sonntagausgaben der Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Gegenüber der AfD wünsche ich mir mehr Haltung und Standfestigkeit", so die Ministerin.
Bas verwies in diesem Zusammenhang auf "viele tolle Unternehmerinnen und Unternehmer, die da sehr aktiv sind" und deswegen auch angefeindet würden, "bis hin zu Morddrohungen". "Da kann ich nur sagen: Hut ab!"
Konzernchefs bekennen sich
Zuletzt hatten sich eine Reihe deutscher Konzernchefs in einer Erklärung zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges zur Mitverantwortung ihrer Unternehmen an der NS-Herrschaft bekannt. Dabei ging es auch um Konsequenzen für aktuelle Herausforderungen. So heißt es in der Erklärung unter anderem: "Gemeinsam treten wir ein gegen Hass, gegen Ausgrenzung und gegen Antisemitismus. Einen Schlussstrich darf und wird es mit uns nicht geben."
Die AfD war vom Bundesamt für Verfassungsschutz vor mehr als einer Woche bundesweit als gesichert rechtsextremistisch eingestuft worden. Wegen einer Klage der AfD wurde die Einstufung vorläufig ausgesetzt. An ihrer Einschätzung hält die Behörde jedoch inhaltlich fest. Zudem sind mehrere Landesverbände und Gliederungen der AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
Aus der deutschen Wirtschaft hatten sich schon zuvor eine Reihe von Unternehmern gegen die AfD ausgesprochen. So hatte etwa "Schraubenkönig" Reinhold Würth vor der Wahl der AfD gewarnt. Der Unternehmer hatte hinterher über Umsatzrückgänge berichtet.
- Nachrichtenagentur AFP
- www.iwkoeln.de: "Europawahl: Jedes zweite Unternehmen macht sich öffentlich gegen die AfD stark"