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Freie Radikale: 25 Jahre Renault Sport Spider


Freie Radikale
25 Jahre Renault Sport Spider

Von dpa
14.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Kart für zwei: Der Renault Spider ist ein puristischer Sportler.Vergrößern des BildesEin Kart für zwei: Der Renault Spider ist ein puristischer Sportler. (Quelle: Renault/dpa-tmn./dpa)
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Brühl (dpa/tmn) - Ausgelöst durch Mazdas MX-5 sahen die 1990er Jahre ein Roadster-Revival. Mercedes SLK, BMW Z3 und Audi TT hießen einige Protagonisten. Doch Renault überraschte 1995 mit einem Außenseiter, der radikaler war als alles, was sie in München, Ingolstadt, Stuttgart oder Zuffenhausen je gebaut haben.

Der Renault Spider besteht im Grunde nur aus Fahrwerk, Motor und einem Gitterrohrrahmen, um den nur das Allernötigste an Karosserie gekleidet wurde. Nicht mal eine Frontscheibe war anfangs vorgesehen, von Seitenfenstern und einem Dach ganz zu schweigen.

Französische Fahrmaschine

Weil die Konstruktion weitgehend aus Aluminium und die knapp 3,80 Meter kurze und nur 1,25 Meter hohe Karosse aus Kunststoff bestand, brachte der Spider gerade mal 930 Kilo auf die Waage - gut 400 Kilo weniger als ein Audi TT. Obwohl hinter den Sitzen lediglich ein Motor mit vier Zylindern, 108 kW/147 PS und 185 Nm steckt, reicht das für ein spektakuläres Fahrgefühl. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der freie Radikale in 6,9 Sekunden. Die maximal 215 km/h fühlen sich in dieser Flunder schneller an als Vollgas in jedem Ferrari.

Noch mehr begeistert der Spider mit seiner Straßenlage. Knochentrocken abgestimmt und bretthart gefedert, ohne Servolenkung und sonstige elektrische Helfer und mit einer Sitzposition nur zwei fingerbreit über dem Asphalt, fühlt sich das eher nach Go-Kart als nach Auto an - und geht ausgesprochen direkt ums Eck.

Die rasante wie radikale Abstimmung ist kein Wunder. Entwickelt wurde der Spider von der Renault-Sport-Abteilung - und gedacht war er weniger für die Straße als für die Rennstrecke. Schließlich wollte der amtierende Motoren-Weltmeister den Spider im Vorprogramm der Formel 1 in einem eigenen Kunden-Cup fahren lassen.

Fans wollten auch abseits der Piste Spider fahren

Doch kaum waren ein paar Rennen gefahren, hatten die Renault-Fans Blut geleckt. Die Reaktionen waren begeistert: "Wir waren förmlich gezwungen, eine Straßenversion zu bauen", sagt Pressesprecher Thomas May-Englert.

Der Spider war nie auf große Stückzahlen ausgelegt und konnte zumindest in dieser Disziplin nicht an die deutschen Roadster heranreichen. Wie auch bei einem Auto ohne jeden Alltagsnutzen, das zudem stolze 55.300 D-Mark kostete in der Version mit Frontscheibe, die Renault für weniger hartgesottene Sonnenanbeter nachreichte?

Als der Spider nach vier Jahren eingestellt wurde, haben deshalb nur knapp 1500 Exemplare die Hallen von Renault Sport verlassen. Das macht das Modell zu einer echten Rarität: Jeder SLK, Z3, TT oder Boxster ist dagegen Massenware.

Karosserie aus Kunststoff und Motorenbau aus der Serie

Entsprechend hoch sind die Preise, sagt Renault-Sammler Walter Steding aus Hamburg. Er nennt den Spider einen der wenigen Renaults der jüngeren Geschichte, die als Gebrauchte den Wert des Neuwagens übertreffen: Wenn überhaupt mal ein Spider angeboten wird, ist man aktuell mit rund 40.000 Euro dabei, so taxiert Steding den Markt.

Der Spider gilt als dankbarer Youngtimer. Unfallschäden sind zwar problematisch, weil es kaum mehr Karosserie-Teile gibt. Aber die Alu-Konstruktion ist genau wie die Kunststoffhülle zumindest gegen den Zahn der Zeit immun. Der Antrieb ist eng verwandt mit Clio und Mégane und entsprechend leicht zu reparieren, sagt Steding.

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