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Neuwagen-Probleme häufen sich: Warum Käufer warten sollten


Neuwagen-Ärger nimmt zu
Insider warnt: Wer zu früh kauft, wird bestraft

Von t-online, mab

24.06.2025 - 12:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Besuch beim Autohändler: Wie teuer der Neuwagen sein darf, sollte vorab genau überprüft werden.Vergrößern des Bildes
Stehenbleiben statt durchstarten: Immer mehr Neuwagen landen früh in der Werkstatt – oft wegen unreifer Technik. (Quelle: deepblue4you/getty-images-bilder)
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Wer einen Neuwagen kauft, erwartet Verlässlichkeit – und bekommt zunehmend Probleme. Die Fehler häufen sich, die Hilfe stockt. Die Autoindustrie liefert oft unfertige Technik aus – und lässt Kunden im Regen stehen.

Ein Neuwagen war früher der Inbegriff sorgloser Mobilität. Alles funktionierte, alles war modern und sicher. Heute ist er für viele vor allem eines: eine teure Geduldsprobe. Immer häufiger bleiben neue Autos liegen, noch bevor sie richtig gefahren sind. Und wer dann Hilfe sucht, steht oft allein da.

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Die Redaktion der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" hat etliche solcher Fälle dokumentiert: Autos, die wochen- oder monatelang nicht einsatzbereit sind. Mal fehlen Ersatzteile, mal streikt die Software und manchmal zersetzt sich der Zahnriemen im Ölbad. Das klingt nicht nach Einzelfällen. Es hat System.

Mehr Technik, mehr Ärger

"Autos, die jünger als drei Jahre sind, haben zweieinhalbmal so viele Defekte an Infotainment- und Assistenzsystemen wie ältere", sagt Professor Steffen Jäckle von der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Die moderne Technik verspricht viel, liefert aber oft zu wenig. Werkstätten können meist nicht helfen. Sie warten auf Software, auf Rückmeldungen vom Hersteller, auf Lösungen, die früher selbstverständlich waren.

Die Kunden warten mit. Und sie verlieren das Vertrauen – sowohl in die Werkstätten als auch in die Marken, denen sie viel Geld bezahlt haben.

Deutsche Hersteller im Rückwärtsgang

"In vielen Fahrzeugen steckt Software, die nicht ausgereift ist", erklärt Professor Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft. Besonders deutsche Hersteller hätten den Anschluss an moderne Over-the-Air-Updates verpasst. Während Tesla Reparaturen aus der Ferne durchführt, müssen deutsche Autos in die Werkstatt – oft ohne Erfolg. Reindl warnt: "Die Entwickler müssen sich bewegen, um das Vertrauen nicht ganz zu verlieren."

Von kurios bis katastrophal

Die Liste der Mängel liest sich wie ein Branchenprotokoll des Versagens. Ein VW Golf VII steht seit April 2024, weil ein Steuergerät fehlt. Beim neuen E-Smart wird regelmäßig eine funktionierende 12-Volt-Batterie für über 300 Euro ersetzt. Toyota warnt Hybridfahrer davor, ihre Autos mehrere Tage nicht zu nutzen.

Und dann gibt es die gefährlichen Fälle: Ein Audi e-tron GT für 120.000 Euro bleibt regelmäßig ohne Vorwarnung stehen. Die Bordelektronik meldet: "Störung! Fahrzeug sicher abstellen." Das ist bereits achtmal passiert. Audi schweigt zur Ursache.

Funktionierende Autos – das war einmal

Früher war der Werkstattbesuch Routine: Termin vereinbaren, Auto abgeben, abholen, losfahren. Heute gleicht er einem Glücksspiel. Die Zahl der Werkstätten sinkt, während die Komplexität der Fahrzeuge steigt. Ersatzteile fehlen, Softwareupdates bleiben aus – oder sie sind fehlerhaft.

Die Autobauer stehen vor einer Lernkurve, die andere Branchen längst gemeistert haben. Bisher wirken viele von ihnen überfordert. Der Mythos vom makellosen Neuwagen ist jedenfalls vorbei. Jäckle bringt es auf den Punkt: "Wer zu früh kauft, den bestraft der mangelnde Reifegrad."

Verwendete Quellen
  • Zeitschrift "Auto Motor und Sport" (Ausgabe 14/2025)
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