Diese Autos bekommen keinen Nachfolger
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Ob der Opel Insignia, Kia Rio oder die Vans von VW, Seat und Ford: Diese Fahrzeuge sind (demnächst) nicht mehr als Neuwagen zu bekommen.
Es ist der Kreislauf des Lebens – auch bei den Autos: Modelle kommen, Modelle gehen. Manche bleiben in Erinnerung, andere eher weniger. Es sind Erfolgstypen und Erfolglose, die aus verschiedenen Gründen irgendwann nicht mehr gebaut oder in bestimmten Märkten nicht mehr angeboten werden. Sei es eine neue Modellstrategie oder der Mangel an Verkäufen – manche Autos bekommen einfach keinen Nachfolger mehr. Hier sind einige aktuelle Beispiele.
Jeep Cherokee: Der Kompakte
Drastischer Schritt bei Jeep: Nicht nur der Cherokee, der seit 1984 das kompakte SUV-Segment bediente, wird eingestellt – sondern auch 1965 eingeweihte Werk in Belvidere/Illinois. Indirekter Nachfolger ist der Jeep Compass, der seit 2016 in der zweiten Generation, der für den europäischen Markt zusammen mit dem Jeep Renegade und dem Fiat 500X im italienischen Werk Melfi produziert wird.
BMW 2er Gran Tourer: Der große Van
Vans sind out – eigentlich schon seit lange vor dem Start des BMW-Vans, der 2015 in den Handel kam. Seit Ende 2022 wird der bis zu sieben Sitze fassende 2er Gran Tourer nicht mehr produziert. Weiterhin erhältlich ist der kleinere Active Tourer, der seit 2021 in der zweiten Generation erhältlich ist.
Kia Rio: Der Kleine
Das Segment der klassischen Kleinwagen schrumpft, ähnlich wie das der Kompakten (lesen Sie hier mehr). Jetzt trifft es auch den Kia Rio, der nicht mehr als Neuwagen konfigurierbar ist. Alternativ bieten die Koreaner den kleineren Picanto oder das Kompakt-SUV Stonic an.
Zusammenlegungen und andere Stopps
- Mercedes führt das C-Klasse Coupé und das C-Klasse Cabrio unter neuem Namen, der CLE-Klasse, zusammen.
- Der McLaren 720S-Interessenten lässt sich nicht mehr als Neuwagen konfigurieren, sein Nachfolger ist der 750S.
- Rolls-Royce hat die Modelle Dawn und Wraith aus dem Programm genommen.
TT und R8: Die Audi-Sportler
Die erste Generation des TT (ab 1998) war eine Designikone ihrer Zeit – doch das sportliche Coupé und seine offene Roadster-Version überleben den Wandel der Marke hin zur Elektromobilität nicht. Was auch an den sinkenden Verkaufszahlen liegt. Mit einer letzten Sonderauflage verabschiedet sich der TT von den Straßen, die letzten Exemplare werden in diesem Jahr ausgeliefert.
Ebenso trifft es den Sportwagen R8, der mit bulligen Zehnzylinder-Motoren für eine andere Generation der Automobilität steht. Allerdings soll Audi Gerüchten zufolge einen neuen Supersportwagen mit Allradantrieb planen – doch der wird nicht mit Benzin, sondern mit Strom angetrieben.
Opel Insignia: Hier passte die Basis nicht mehr
Früher als erwartet hat das Opel-Flaggschiff seinen Abschied genommen, Ende 2022 war Schluss mit der Produktion. Der Insignia II war das letzte Modell im Angebot der Stellantis-Tochter, das noch auf Technik des vorherigen Mutterkonzerns General Motors basierte. Die Plattform eignet sich nicht für eine Elektrifizierung. Zudem dürften die Lizenzgebühren an den früheren Mutterkonzern die Gewinne beim Verkauf des als Limousine und Kombi angebotenen Insignia geschmälert haben (hier finden Sie mehr Informationen).
Opel setzt aktuell auf die Elektrifizierung von Modellen wie Corsa, Astra oder Mokka. In spätestens zwei Jahren will die Marke jedoch wieder mit einem Flaggschiff in das sogenannte D-Segment zurückkehren – das könnte möglicherweise ein Cross-over mit der Technik der Konzerngeschwister Peugeot 508, DS9 und Citroën C5 X sein.
Ford Fiesta und Mondeo: Die praktischen Normalos
Ford stellt seine Modellpalette im Zuge der Elektrifizierung radikal um. Zum Opfer fallen diesem Totalumbau auch zwei Modelle, die die Marke in den vergangenen Jahrzehnten mitgeprägt haben: der Kleinwagen Fiesta (lesen Sie hier mehr dazu) und das Mittelklassemodell Mondeo. Bereits vor Monaten hatte Ford beim Fiesta den Dreitürer gestrichen – immer mehr Kunden fanden die Lösung mit dem klappbaren Vordersitz unpraktisch und griffen zur pragmatischeren Variante mit fünf Türen.
Hyundai Ioniq: Der Pionier
Ganze sechs Jahre ist es schon her, dass Hyundai mit ihm ins Elektrozeitalter gestartet ist. Den Ioniq mit seiner windschnittigen Karosserie gab es gleich im Dreierpack: als reinen Verbrenner, als Hybrid und als E-Auto mit einer seinerzeit beachtlichen Reichweite von mehr als 250 Kilometern. Nun ist aber Schluss. Aus dem Ioniq ist inzwischen eine ganze Familie geworden und der neue Ioniq 5 fährt rein elektrisch mehr als 480 Kilometer mit einer Akkuladung. Der Ur-Ioniq wird da nicht mehr gebraucht.
Skoda Fabia Combi: Der Praktische
Mit dem Start der neuen Modellgeneration wurde bereits bekannt gegeben, dass es den Combi genannten XL-Fabia nicht mehr lange geben wird. Ursprünglich sollte das Vorgängermodell noch bis Ende 2022 laufen, verschwand aber schon früher von Skodas Webseite. Stattdessen wirbt die Marke für das Kompakt-SUV Kamiq oder den etwas größeren Scala.
Ford Galaxy/S-Max, VW Sharan und Seat Alhambra: Vans sind out
Der Van-Trend ist vorbei. Stattdessen lösen SUVs aller Größenordnungen die praktischen Familienkutschen ab – so auch bei den fast baugleichen Modellen Sharan und Alhambra. Die zweite Generation war bereits seit zwölf Jahren auf dem Markt und bekommt nun keinen Nachfolger. Ebenso beerdigt Ford die Vans C-Max und S-Max, die ebenso von SUVs ersetzt wurden oder werden.
VW Passat Limousine: Es lebe der Kombi
Autos mit Stufenheck sind hierzulande nicht mehr in. Deshalb hat VW die Limousinenversion seines Mittelklassewagens vom Markt genommen und entwickelt die Neuauflage des Kombis namens Variant zusammen mit Skoda. Doch es gibt auch einen Nachfolger für die Limousine – und zwar elektrisch: Der ID.7 soll in diesem Jahr auf den Markt kommen (lesen Sie hier mehr).
- Auto Motor und Sport: "Diese Autos haben uns verlassen"
- autohaus.de: "Autos, die uns 2022 verlassen haben"
- automobilwoche.de: "Diese Modelle wurden 2022 eingestellt"
- Eigene Recherche