Kompaktkombis im Check: Golf, Ceed/Proceed, Astra, Focus, Corolla

Große Klappe und was dahinter: Kompakte Kombis bieten viel Platz und sind eine Alternative zum SUV. Fünf erfolgreiche Modelle im Check.

Geräumig, aber noch handlich. Relativ günstig, aber ohne Verzicht: Kompakte Kombis sind noch immer gute Alltags-Allrounder. In den vergangenen Jahren haben sie Konkurrenz von den kompakten SUV bekommen. Doch mit ihrem geräumigen Ladeabteil, dem geringeren Luftwiderstand (und damit einem geringeren Verbrauch) und ihrem vergleichsweise günstigeren Preis bieten sie immer noch große Vorteile.

Kia Ceed Sportswagon/Proceed

Die Koreaner bieten gleich ein doppeltes Kombi-Programm: Neben dem klassisch auf Ladevolumen optimierten SW gibt es den schicker geschnittenen Shooting Brake namens Proceed. Der ist gleich lang, fällt aber eine Handbreit niedriger aus und bietet hinter der schräg stehenden Klappe weniger Laderaum. Im Ausgleich hat er die gefälligere Optik.

Beide Varianten punkten mit durchdachter Bedienung, umfangreicher Komfort- und Sicherheitsausstattung, ausgewogenem Fahrverhalten und nicht zuletzt mit sieben Jahren Garantie. Die Preise starten bei 26.000 Euro für den SW in der mager bestückten Basisausführung, den Proceed gibt es für 34.000 Euro, dann allerdings bereits mit deutlich besserer Ausstattung und stärkerem Antrieb.

• Kofferraum: 437 bis 1.694 Liter (SW), 594 bis 1.545 Liter (Proceed)
• Motoren: 100 bis 160 PS (SW), 136 bis 204 PS (Proceed)
• Preis: 26.000 Euro (SW), 34.000 Euro (Proceed)

Ford Focus Turnier

Der Focus ist bei Ford zum Auslaufmodell geworden, will die Marke doch elektrischer und amerikanischer werden. Trotzdem bleibt der Kombi namens Turnier mehr als ein Geheimtipp, wenn es um die Kombination von großem Platzangebot und dynamischem Fahrverhalten geht. Die aktuelle Generation zeigt sich aber auch sonst auf der Höhe, punktet auch nach fünf Jahren Bauzeit noch mit modernen Assistenten und ordentlichem Infotainment.

Beim Antrieb vertraut der Focus mittlerweile fast komplett auf seine 1,0-Liter-Dreizylinderbenziner (100 bis 155 PS), die bei entspannter Fahrweise sehr sparsam sein können. Dazu gibt es einen 120 PS starken 1,5-Liter-Diesel und als sportlichste Alternative einen 2,3-Liter-Turbobenziner, der dem 280 PS starken ST-Modell vorbehalten ist. Letzteres kostet stolze 44.600 Euro, die zivileren Ausführungen starten bei 32.200 Euro.

• Kofferraum: 635 bis 1.653 Liter
• Motoren: hauptsächlich 1,0-Liter-Dreizylinderbenziner (100 PS bis 155 PS), Restbestände des 1,5-Liter-Diesels mit 120 PS
• Preis: ab 32.200 Euro

Opel Astra Sportstourer

Die geräumigste Variante des Astra zählt zu den frischesten Kombis im Kompaktsegment. Und das merkt man: Die Karosserie ist schnittig und modern gestaltet, das Infotainmentsystem auf Höhe der Zeit und das Motorenangebot groß.

Kräftigstes Triebwerk ist der kürzlich eingeführte 225 PS starke Plug-in-Hybrid im sportlich modifizierten GSe. Alternativ ist eine Variante mit 180 PS zu haben, an konventionellen Motoren sind außerdem zwei Benziner und ein Diesel im Programm. Im Laufe des Jahres ergänzt ein reines E-Modell mit über 400 Kilometern Normreichweite das Angebot. Der Kofferraum fällt dann ein wenig kleiner aus, um der Batterie Platz zu machen.

Waren die Vorgängergenerationen noch etwas zu schwer, unhandlich und träge, ist die nun erstmals unter Stellantis-Regie erfolgte Neuauflage deutlich sportlicher und agiler geraten. Auch das Raumangebot hat zugelegt. Die Preisliste startet bei 27.400 Euro für das Modell mit dem 110 PS starken 1,2-Liter-Benziner.

• Kofferraum: 608 bis 1.634 Liter
• Motoren: Plug-in-Hybriden mit 225 und 180 PS, dazu ein Diesel und zwei Benziner
• Preis: ab 27.400 Euro

Toyota Corolla Touring Sports

Stärkstes Argument für den Kauf eines Corolla ist sein sparsamer Hybridantrieb. Den gibt es auch im Kombimodell in zwei Varianten mit 140 PS und 196 PS, die sich locker mit vier bis fünf Litern Sprit auf 100 Kilometern fahren lassen. Vor allem die kräftigere Variante kombiniert die Effizienz auch noch mit ansprechenden Fahrleistungen. Die elektrisch unterstützten Vierzylinder sind seit rund zwei Jahren im Corolla alternativlos, die reinen Benziner sind gestrichen, einen Diesel gab es in dieser Generation nicht.

Abseits vom Antrieb überzeugt der Japaner ebenfalls, das Platzangebot im Fond und das Gepäckabteil leiden aber etwas unter der Hybridbatterie. Anfang 2023 gab es ein Lifting mit leichten optischen Änderungen und vor allem einem modernisierten Infotainmentsystem. Die Preise sind kräftig gestiegen und starten nun bei 34.450 Euro.

• Kofferraum: 581 bis 1.591 Liter
• Motoren: Hybrid mit 122 und 184 PS
• Preis: ab 28.750 Euro

VW Golf Variant

Der Golf hat seinen Dauer-Bestsellerstatus mittlerweile verloren. Der Wolfsburger bietet aber immer noch ein komplettes Paket in Form ausgereifter Fahreigenschaften, gutem Platzangebot und umfangreichem Motorenprogramm.

Da lässt sich auch verkraften, dass Bedienbarkeit und Innenraumanmutung nicht mehr auf allerhöchstem Niveau liegen. Verfügbar sind Benziner sowie Diesel, Allradler, Erdgasmotoren und auch eine 320 PS starke Sportausführung („R“). Einen Plug-in-Hybrid gibt es allerdings zurzeit genauso wenig wie ein reines E-Modell.

Weiteres Manko: die selbstbewusste Preisliste, die bei 30.400 Euro für den 110 PS starken Dreizylinderbenziner mit wenig attraktiver Spar-Ausstattung startet.

• Kofferraum: 611 bis 1.642 Liter
• Motoren: Benziner (ab 110 PS) sowie Diesel, Allradler, Erdgasmotoren und eine 320 PS starke Sportausführung
• Preis: ab 30.400 Euro