Mehr Beschwerden: Telefon-Spam hat deutlich zugenommen

Rufnummernmissbrauch nimmt deutlich zu. Dieses Jahr haben sich wesentlich mehr Menschen bei der Bundesnetzagentur über Telefon-Spam beschwert. In anderen Bereichen gibt es deutliche Besserung.

Bis Ende November gingen bei der Bundesnetzagentur über 138.000 schriftliche Beschwerden und Anfragen über Rufnummernmissbrauch ein. Dies ist eine Steigerung um 61 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Ein Großteil der Beschwerden handelte von ungefragt zugesendeten Werbefaxen. Mit diesen wurde insbesondere der Verkauf von Corona-Schnelltests und Masken beworben. Um diesem Spam Einhalt zu gebieten, verhängte die Bundesnetzagentur Abschaltungsanordnungen und Untersagungsverfügungen für die entsprechenden Nummern.

Smishing nimmt zu, Ping-Anrufe und Abo-Fallen nehmen ab

Im Bereich SMS-Spam erreichten über 45.000 Beschwerden die Bundesnetzagentur. Diese SMS waren sogenannte Smishing-Versuche, bei denen Verbraucher per Kurznachricht dazu gebracht werden sollten, einen schadhaften Link zu klicken.

Durch einen Klick installiert sich dann Schadsoftware auf dem Handy oder es werden massenweise kostenpflichtige SMS verschickt. Die meisten dieser Nachrichten waren als angebliche Mitteilungen von Paketdiensten getarnt.

In zwei anderen Bereichen zeigen die Maßnahmen der Bundesnetzagentur hingegen Wirkung: Die Verbraucherbeschwerden über Ping-Anrufe (ca. 5.000) und Abo-Fallen im Mobilfunk (ca. 350) haben in den letzten Jahren deutlich abgenommen.

Bei sogenannten Ping-Anrufen setzen die Kriminellen häufig auf eine technische Manipulation: Auf dem Display des Angerufenen steht eine falsche Telefonnummer und das Telefon klingelt bei einem Anruf auch nur sehr kurz.

Wenn Verbraucher dann versuchen, besagte Nummer zurückzurufen, landet der Anruf im Nirgendwo oder eine Bandansage startet. Bleibt man als Anrufer nun in der Leitung, können sich sehr schnell hohe Anrufkosten summieren.

Diese Nummern sollten Sie ignorieren

In unserem Artikel zum Thema finden Sie eine Liste mit Telefonnummern, die für Spam-Anrufe genutzt werden. So beklagten sich Nutzer im November vor allem über lästige Anrufe aus den Niederlanden, die mit einer vermeintlichen Lotto-Gewinnspielteilnahme Verbraucher in eine Bezahlfalle locken wollten.