Das Festnetz bleibt beliebt

Drei Viertel der Deutschen telefonieren noch übers Festnetz, hat eine Umfrage ergeben. Vor allem von der Corona-Pandemie profitiert das klassische Telefonnetz.

Auch im zweiten Pandemie-Jahr wird der klassische Telefonanschluss überwiegend für Familiengespräche genutzt. Das hat eine representative Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergeben. Demnach nutzen 65 Prozent der Befragten das klassische Telefonnetz für Gespräche mit den Verwandten.

Die Kontakteinschränkungen der Corona-Pandemie steigerten diese Nutzung sogar. 42 Prozent der Befragten haben 2021 häufiger zum Telefonhörer gegriffen, um mit der Familie zu sprechen, als in den Jahren zuvor.

Unterschiede bei der Zunahme der Festnetznutzung gab es aber in den verschiedenen Altersgruppen. Während bei der älteren Generation (50 bis 69 Jahre) die Zuwächse gering waren, stieg die Nutzung bei der jüngeren (18 bis 29 Jahre) und mittleren (30 bis 49 Jahre) Generation um jeweils 38 Prozent.

Festnetz wird beruflich genutzt

Weit mehr als bei den anderen Altersgruppen ist das Festnetz von der jüngeren Generation beruflich genutzt worden. Und weil die ältere Generation mit ihrem Festnetzanschluss auch vor der Corona-Pandemie schon intensiv telefoniert hat, sind die Zuwächse hier am geringsten.

Erlebt das Festnetztelefon ein Comeback? Eher nicht, sagt Verivox' Vice President Telecommunication Jens-Uwe Theumer. Der Corona-Effekt dürfte über kurz oder lang verpuffen. Denn Längst sei das Smartphone insbesondere bei jüngeren Menschen zum Begleiter des digitalen Alltags geworden.

Stabiles Internet wird wichtiger

Sollten viele Menschen langfristig im Homeoffice bleiben, könnte das zwar den Rückgang bei der Festnetznutzung abmildern, sagt Theumer. Das sei jedoch abhängig von der eingesetzten Technik. Zum Beispiel bei Videotelefoniediensten brauche es keinen festen Telefonanschluss, sondern stabiles Internet.

Für seine Studie zur Nutzung des Festnetzanschlusses hat Verivox nach eigenen Angaben 1.012 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt.