Google geht in Russland das Geld aus

Seit Monaten steht Google in Russland unter Druck. Jetzt muss das Unternehmen Insolvenz anmelden, nachdem BehΓΆrden das Bankkonto des Suchmaschinenbetreibers gesperrt haben.
Weil russische BehΓΆrden das Bankkonto von Google in dem Land gesperrt haben, muss das Unternehmen dort Insolvenz anmelden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Kostenlose Dienste wie die Suche und der Videodienst YouTube sollen nicht abgestellt werden.
"Die Beschlagnahmung des Bankkontos von Google durch die russischen BehΓΆrden macht es fΓΌr unsere russische Niederlassung unmΓΆglich, weiterzuarbeiten", sagte ein Unternehmenssprecher. Weder kΓΆnne man dortige Mitarbeiter weiter bezahlen, noch finanziellen Verpflichtungen gegenΓΌber Lieferanten nachkommen.
Google schrΓ€nkte russische Staatsmedien ein
Die Tochtergesellschaft von Alphabet steht in Russland seit Monaten unter Druck. Das Unternehmen weigerte sich, Inhalte zu lΓΆschen, die der Kreml als illegal einstuft. AuΓerdem hatte Google auf seinem Videoportal YouTube die Profile einiger russischer Staatsmedien weltweit eingeschrΓ€nkt.
Bereits im MΓ€rz hatten russische BehΓΆrden eine mΓΆgliche Sperrung des US-Konzerns Google und seiner Videoplattform YouTube eingeleitet. Die russische MedienaufsichtsbehΓΆrde warf Google "terroristische AktivitΓ€ten" vor.
Die Plattform lasse es zu, dass YouTube-Nutzer Werbung mit Aufrufen zur "Unterbrechung des Bahnverkehrs zwischen Russland und Belarus" teilten. Die AktivitΓ€ten des YouTube-Betreibers seien terroristischer Natur und bedrohten das Leben und die Gesundheit russischer BΓΌrger, hieΓ es damals.
Zwei Beschlagnahmungen seit MΓ€rz 2022
Laut dem Bericht eines Fernsehsender, der einem sanktionierten russischen Unternehmer gehΓΆrt, hatten Gerichtsvollzieher eine Milliarde Rubel (15 Millionen Dollar) von Google beschlagnahmt. Der Grund: Das Unternehmen habe den YouTube-Account des GeschΓ€ftsmannes nicht wiederhergestellt.
In den Aufzeichnungen russischer StrafbehΓΆrden sind laut Reuters zwei Beschlagnahmungen seit Mitte MΓ€rz 2022 aufgefΓΌhrt. Allerdings seien dort keine BetrΓ€ge genannt. Ob die Beschlagnahmungen zur Insolvenz beigetragen haben, sei nicht bekannt.
- Nachrichtenagentur Reuters