X-37B: Geheimer US-Raumgleiter kehrt zur Erde zurück

Der US-Raumgleiter X-37B ist nach über zwei Jahren im All auf der Erde gelandet. Das von Boeing gebaute Fluggerät hat gleich mehrere Rekorde gebrochen.

Der US-Raumgleiter X-37B ist nach mehr als zwei Jahren Aufenthalt in der Erdumlaufbahn wieder zurück auf festem Boden. Das teilte Hersteller Boeing mit. Das Fluggerät sei auf dem Kennedy Space Center der Nasa in Florida gelandet und habe seine sechste Mission erfolgreich abgeschlossen.

Welche militärischen Aufgaben der Raumgleiter im All bewältigt hat, ist nicht bekannt. Boeing hat das Fluggerät für die Space Force gebaut, die zum US-Verteidigungsministerium gehört.

Nur so viel: Zu den im All vorgenommenen Experimenten habe ein Solarenergie-Experiment gehört, das vom Naval Research Lab entwickelt worden sei. Dabei soll es sich um den Versuch handeln, Sonnenstrahlen in Mikrowellenenergie umzuwandeln und als Strom zur Erde zu übertragen, schreibt das Tech-Magazin "The Verge".

Wissenschaftliche Experimente der Nasa

Zudem soll während der Mission 2021 ein Satellit der Militäreinrichtung U.S. Air Force Academy ausgesetzt worden sein, wie die Nasa berichtet. Der Satellit mit der Bezeichnung FalconSat-8 befinde sich bis heute in der Umlaufbahn.

Außerdem soll die Nasa auf dem Raumgleiter die Auswirkungen der Bedingungen auf dem Gefährt auf Saatgut untersucht haben. Das Experiment diene der Forschung im Hinblick auf künftige interplanetare Missionen und die Einrichtung ständiger Basen im Weltraum, so Boeing.

Mit seinem Flug hat X-37B gleich mehrere Rekorde aufgestellt. Er ist mit 908 Flugtagen der Raumgleiter mit der längsten Zeit im All. Der bisherige Rekord lag bei 780 Tagen im Orbit und wurde ebenfalls von X-37B aufgestellt.

Servicemodul zur Erweiterung der Nutzlasten

Darüber hinaus hat der wiederverwendbare Raumgleiter mehr als 2 Milliarden Kilometer zurückgelegt und mit der jetzigen Mission insgesamt 3.774 Tage im All verbracht. Das ist ebenfalls ein Rekord für einen solchen Gleiter.

An Bord des Fluggeräts hat sich laut Boeing erstmals ein Servicemodul befunden, um die Anzahl der zu transportierenden Nutzlasten in dem Raumgleiter zu erhöhen. Das Modul sei vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre abgetrennt worden, um "eine sichere und erfolgreiche Landung zu gewährleisten", schreibt Boeing.

Das Raumflugzeug X-37B sieht aus wie eine kleinere Version des Space Shuttle der Nasa und war zum ersten Mal 2010 ins All geflogen. Bei seiner vorletzten Mission brachte der Raumgleiter mehrere kleine Satelliten ins All und kehrte 2019 nach 780 Tagen zurück.