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Raumfahrt: Deutschland entwickelt Rover für den Marsmond Phobos


"Betreten technisches Neuland"
Deutschland entwickelt Rover für Marsmond

Von t-online, sha

15.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Marsmond-Rover vom DLR: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bereitet die Teile für den Versand nach Frankreich vor.Vergrößern des BildesMarsmond-Rover vom DLR: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bereitet die Teile für den Versand nach Frankreich vor. (Quelle: DLR)
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Das DLR entwickelt ein Fahrzeug für den Marsmond Phobos. Die geringe Anziehungskraft des Himmelskörpers macht den Technikern zu schaffen.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) steuert wichtige Teile für einen Rover bei, der 2027 auf dem Marsmond Phobos landen soll. Wie das DLR mitteilt, stellt es die "Carbonstruktur samt Aufricht- und Fortbewegungssystem" des Fahrzeugs fertig.

Der Rover soll während der Mission "Martian Moons Exploration" (MMX) der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa eingesetzt werden. Im Rahmen der Mission will die Agentur die beiden Marsmonde Phobos und Deimos erkunden, deren Entstehung bisher ungeklärt ist. Woher die beiden Monde ihre unregelmäßige Form haben, ist ebenfalls nicht bekannt.

"Mit dem MMX-Rover betreten wir technisches Neuland", sagt Markus Grebenstein vom DLR-Institut für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen. Noch nie sei ein Erkundungsfahrzeug mit Rädern auf einem kleinen Himmelskörper gefahren, der nur über rund ein Tausendstel der Erdanziehungskraft verfügt.

Der Rover wird Purzelbäume schlagen

Laut Grebenstein werde der 25 Kilogramm schwere Rover im freien Fall aus einem Raumfahrzeug auf Phobos gelangen und dort bei seiner Landung mehrere Purzelbäume schlagen und schließlich "in unvorhersagbarer Lage zum Liegen kommen".

Aus der Situation müsse sich das Fahrzeug autonom mithilfe seines Antriebssystems aufrichten und danach seine Sonnensegel entfalten. "Erst dann ist der Rover fahrbereit und überlebensfähig", sagt Grebenstein.

Während seines 100-tägigen Aufenthalts auf Phobos soll der Rover die physikalischen und mineralogischen Eigenschaften der Oberfläche des Marsmondes erkunden und Proben entnehmen.

Dafür steuert das DLR die wissenschaftlichen Instrumente wie ein Radiometer und ein sogenanntes "Raman-Spektrometer" bei, mit dem sich die Eigenschaften von Materialien erkennen lassen. Außerdem entwickelt das DLR einen Adapter, der als Verbindung zum Mutterschiff dienen soll.

MMX-Raumsonde besteht aus drei Modulen

Das Mutterschiff ist die MMX-Raumsonde, die laut DLR aus drei Modulen besteht. Das ist zum einen das sogenannte Explorationsmodul, das über Landebeine, Probennehmer und einige Instrumente sowie den mitgeführten MMX-Rover verfüge, heißt es.

An das Explorationsmodul schließe sich ein sogenanntes Return-Modul an, das eine Kapsel für Proben enthält, die zur Erde geschafft werden sollen. Dafür sei schließlich noch ein Antriebsmodul nötig, das Treibstofftanks und Raketentriebwerke enthält.

Der Start der japanischen Raumsonde ist für 2024 geplant. Laut DLR soll der Satellit ungefähr ein Jahr nach dem Verlassen der Erde in eine Umlaufbahn um den Mars eintreten, um Phobos und Deimos zu beobachten und den Rover auf Phobos abzusetzen. Die Rückkehr zur Erde mit den Proben ist für 2029 vorgesehen.

Diese Woche will das DLR die Rover-Teile nach Toulouse an die französische Raumfahrtagentur CNES liefern. Dort erfolge bis zum Sommer 2023 die Fertigstellung mit dem Einbau der Instrumente.

Verwendete Quellen
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