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US-Forscher suchen nach Meteor von 2014: Alien-Trümmer im Pazifik?


"Von einer fernen Zivilisation"
Die Suche nach den Alien-Trümmern hat begonnen

Von t-online, mk

27.06.2023Lesedauer: 3 Min.
PantherMedia 16413398Vergrößern des BildesIllustration eines Meteors: "Es ist möglich, dass IM1 und IM2 hart sind, weil sie künstlichen Ursprungs sind" (Quelle: sebastien decoret)

2014 registrierten US-Satelliten den Einschlag eines extrem schnellen Objekts auf der Erde. Jetzt will ein Forscherteam die Trümmer finden – und Geschichte schreiben.

Wenn Avi Loeb Erfolg hat, könnte er vom belächelten Außenseiter zu einem Star der Wissenschaft werden. Nachdem mit "Oumuamua" 2017 der erste bekannte Komet von außerhalb unseres eigenen Sonnensystems an der Erde vorbeigeflogen war, machte sich der Harvard-Astronom auf die Suche nach weiteren dieser seltenen Objekte. Und er wurde fündig, in einer Datenbank der US-Regierung.

Deren Satelliten hatten am 9. Januar 2014 bei Papua-Neuguinea den Eintritt eines extrem schnellen Objekts in die Erdatmosphäre aufgezeichnet: "IM1" traf die Erde mit 162.000 Stundenkilometern, wie aus den Aufzeichnungen hervorging. Das US-Raumkommando bestätigte später, dass das Objekt aus dem interstellaren Raum kam. Doch das war nicht das Einzige, was Loeb an "IM1" faszinierte.

"IM1" künstlichen Ursprungs?

Die aufgezeichnete Lichtkurve des Meteors ließ darauf schließen, dass das Objekt extrem hart war. "IM1" war erst in der unteren Erdatmosphäre zerbrochen. Aus welchem Material der Meteor genau bestand, ist unklar; aber es muss härter als Stahl gewesen sein, sonst wäre er schon früher verglüht. Ähnlich verhielt es sich mit dem 2017 beobachteten Meteor namens "IM2", neben "Oumuamua" und "IM1"dem dritten bekannten interstellaren Objekt in unserem Sonnensystem. Avi Loebs These zum Ursprung des Materials ist allerdings auch der Grund, weshalb er in der Wissenschaft umstritten ist.

"Es ist möglich, dass 'IM1' und 'IM2' hart sind, weil sie künstlichen Ursprungs sind und unseren eigenen interstellaren Sonden ähneln, aber vor einer Milliarde Jahren von einer fernen technologischen Zivilisation gestartet wurden", schrieb Loeb Anfang des Jahres in seinem Blog. Doch sein Glaube an den künstlichen Ursprung von "IM1" und "IM2" half dem Forscher offenbar auch, ausreichend Spenden für eine Expedition im Pazifik einzusammeln.

"Die Sache ist das Risiko wert"

Seit 14. Juni sucht Avi Loeb mit einem Team ein Seegebiet vor der Küste Papua Neuguineas ab, um Überreste von "IM1" zu finden. Verglichen damit ist die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen ein Kinderspiel: Mit Magneten und Sieben in einer Vorrichtung am Heck ihres Schiffes suchen die Forscher den Meeresboden in 1,7 Kilometer Tiefe nach winzigen metallenen Kügelchen ab, die oft nur Bruchteile eines Millimeters groß sind. Und doch will das Team schon einen ersten Erfolg verbucht haben.

Am 21. Juni berichtete das Team in seinem Blog von einem Kügelchen mit einer ungewöhnlichen Kombination aus Eisen, Magnesium und Titan, die so weder für ein menschengemachtes Objekt noch für eines aus unserem Sonnensystem spreche. Andere Forscher reagierten jedoch skeptisch: "Winzige Metallkügelchen sind auf der Erde überaus gewöhnlich", sagte Nasa-Experte Marc Fries der BBC. "Sie stammen von Autoabgasen, Fahrzeugbremsen, Vulkanen oder entstehen beim Schweißen. Manche Quellen sind womöglich noch gar nicht identifiziert."

Doch Avi Loeb ist es gewohnt, die Skepsis seiner Wissenschaftskollegen sportlich zu nehmen. Bis heute vertritt er die Meinung, dass es sich bei "Oumuamua" um ein Alien-Mutterschiff handelte. Auch bei der Suche nach "IM1" und dem Nachweis von dessen künstlicher Herkunft gibt er sich kämpferisch: "Ich gebe zu, dass die Chance auf Erfolg gering ist", schreibt er seinem Blog. "Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Sache das Risiko wert ist."

Verwendete Quellen
  • avi-loeb.medium.com: We Have Discovered Spherules from the Path of the First Recognized Interstellar Meteor, IM1 (englisch; Stand: 27. Juni 2023)
  • bbc.com: The underwater search for an alien meteor (englisch; Stand: 27. Juni 2023)
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