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Apples App Store: iPhone-Nutzer müssen sich auf große Veränderungen einstellen


App Store
iPhone-Nutzer müssen sich auf große Veränderungen einstellen

Von dpa, t-online, ccn

09.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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iPhone 15: t-online war bei der iPhone-Enthüllung dabei und zeigt Ihnen, was das neue Gerät drauf hat. (Quelle: t-online)
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Apples App-Store ist ein Erfolgsmodell. Doch auf die Nutzer kommen Änderungen zu, die die gesamte Strategie des Konzerns verändern könnten.

Das iPhone von Apple gilt als das erfolgreichste Elektronik-Produkt in der Geschichte weltweit. Seit seiner Markteinführung im Jahr 2007 hat Apple weltweit weit über eine Milliarde Smartphones verkauft. Beim Umsatz und erst recht beim Gewinn liegt Apple wegen des höheren durchschnittlichen Verkaufspreises beim iPhone trotz gewachsener Konkurrenz regelmäßig vorne.

Die Erfolgsgeschichte des iPhones ist untrennbar mit dem App Store von Apple verbunden. Derzeit stehen knapp 1,8 Millionen Apps auf der Plattform zur Auswahl. Insgesamt wurden dort in den vergangenen 15 Jahren über 370 Milliarden Apps heruntergeladen. Doch nun wird das Erfolgsmodell zumindest in Europa bedroht, denn die aktuelle EU-Gesetzgebung wird das Monopol des App Stores auf dem iPhone beenden.

Goldgrube App Store

Im Oktober 2007 kündigte der damalige Apple-Chef Steve Jobs an, die Programmierung richtiger Apps für das iPhone zu ermöglichen. Und am 10. Juli 2008 – vor 15 Jahren – eröffnete Apple mit mehr als 500 Softwareanwendungen den App Store, darunter Spiele, Bildungsprogramme, Shopping-Apps und Produktivitätstools für Unternehmen. Rund ein Viertel der Apps war kostenlos, die Bezahl-Apps kosteten oft weniger als ein Dollar. Der neue Store stellte dann sogar die Vorstellung des neuen iPhone 3G einen Tag später in den Schatten, das im Gegensatz zum ersten iPhone den leistungsfähigeren Mobilfunkstandard UMTS (3G) unterstützen konnte.

Im Oktober 2008 zog Google mit seiner Plattform nach und führte den Android Market ein, der heute als Google Play Store bekannt ist. Apple wiederum ermöglichte dann ein Jahr später den Entwicklern, die Apps zunächst kostenlos im Store anzubieten, dann aber innerhalb der Apps für Zusatzfunktionen oder das Ausblenden von Werbung Geld zu verlangen. Diese In-App-Käufe trieben vor allem das Geschäft mit Computerspielen schnell voran.

Der App-Store wurde zum Erfolg: Nach einer im Mai 2023 veröffentlichten Studie des Marktforschungsunternehmens Analysis Group wurden 2022 knapp 98 Milliarden Euro direkt mit digitalen Waren und Services im Apple App Store erwirtschaftet. Dazu kommen 102 Milliarden Euro, die aus der Werbung innerhalb der Apps stammen. Im Geschäftsjahr 2022 dürfte sich der Beitrag des App Stores zur Apple-Bilanz in der Größenordnung von rund 70 Milliarden Dollar bewegt haben.

Enorme Marktmacht – neues Gesetz bringt Änderungen

Schaut man auf sämtliche Geschäfte, die auch indirekt über Apps aus dem Store laufen, wurde erstmals die Schwelle von umgerechnet einer Billion Euro Umsatz überschritten. Für den Boom sind vor allem die Zuwächse beim Onlinehandel in China verantwortlich. Dort verzeichnete die Analysis Group allein einen Verkauf von Waren und Dienstleistungen über Apps aus dem Store von umgerechnet 490 Milliarden Euro. Europa kommt über alle Bereiche hinweg auf knapp 112 Milliarden Euro.

Die damit verbundene riesige Marktmacht von Apple wird zum einen von Konkurrenten wie Microsoft kritisiert. Sie beklagen sich darüber, dass Apple bislang keine Alternative zum eigenen App Store zulässt. Aber auch in der Politik sieht man dieses Quasi-Monopol kritisch. In der Europäischen Union wurde Anfang Juli das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) verabschiedet, der wettbewerbsschädliches Verhalten großer Internetfirmen unterbinden soll. Der DMA wird in diesem Jahr und 2024 seine volle Geltung entfalten. Danach können "Gatekeeper" wie Apple dazu gezwungen werden, auch App-Stores von anderen Unternehmen zuzulassen.

Das ändert sich bereits ab iOS 17

Damit dürfte auch der Widerstand von Apple gegen alternative App-Installationsmöglichkeiten und Abrechnungsoption gebrochen werden. Nach US-Medienberichten bereitet sich der Konzern darauf vor, für iPhone und iPad in der EU auch alternative App Stores sowie den Direktbezug von Apps ganz ohne Store zuzulassen. Mit iOS 17, das im kommenden Herbst erwartet wird, soll es demnach losgehen.

Für Apple-Kunden wird es zumindest in Europa dann mehr Wahlfreiheit geben. Es wird erwartet, dass mehrere Player wie Microsoft und Epic ohne Zeitverzug ihre App-Stores im Apple-Umfeld eröffnen werden. Und auch die direkte Installation von Programmen wird möglich sein. Das klingt grundsätzlich praktisch, bringt aber auch ein Risiko mit sich, das bei Apple-Geräten bislang eher selten war: Nämlich jenes, sich auch die ein oder andere Schadsoftware einzufangen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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